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Strommacherin: Renate Steger

Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
 

Ich habe mich früh für Infrastruktur- und Rohstoffthemen interessiert. Nach dem Studium habe ich daher bei der Wien Energie in der Projektentwicklung für Erneuerbare Energie begonnen. Später habe ich einen Ausflug in die Lebensmittelbranche gemacht, dort ein Start-up gegründet, bin Mutter geworden – und nach der Babypause kehrte ich in den Energiesektor zurück und arbeitete als Geschäftsführerin für einen PV-Großhändler. Vor über einem Jahr ergab sich die Chance, zur Burgenland Energie zu wechseln, die ich gerne nutzte. Seitdem pendle ich fast täglich von Wien nach Eisenstadt.

Renate Steger, Geschäftsführerin von Wind PV Operation GmbH, ÖBB-BE GmbH

„Gerade weil mir der Erhalt der Natur so am Herzen liegt, finde ich den Ausbau von Windkraft wichtig.“

Renate Steger Wind PV Operation GmbH, ÖBB-BE GmbH

Bei der Burgenland Energie habe ich zwei Geschäftsführungspositionen übernommen: in der Wind PV Operation GmbH, wo wir aktuell rund 400 MW betreiben, 200 bauen und weitere 1.400 in Entwicklung haben, und in einem Joint Venture mit der ÖBB, wo es darum geht, Strom aus Erneuerbaren Energien direkt in das Bahnnetz einzuspeisen.

Die Bahn hat ja ein separates Netz mit einer eigenen Frequenz. Daher braucht es, um Strom in das Bahnnetz einzuspeisen, Frequenzumwandler. Das Besondere an unserem ersten Projekt ist, dass wir von unserem Erneuerbaren-Park direkt in die Oberleitung gehen.

Mich reizt an meiner Arbeit, dass sie volkswirtschaftlich relevant ist, dass es um große Zusammenhänge geht. Nachhaltigkeit beschäftigt mich schon lange, ich habe mit fünfzehn aus Umweltgründen aufgehört, Fleisch zu essen – das hat damals keiner verstanden. Umso mehr freue ich mich, dass ich heute für ein Unternehmen tätig bin, dass unter anderem Agri-PV-Parks betreibt, die dual genutzt werden: Da wird nicht nur Energie erzeugt, sondern da fahren Traktoren durch und es werden Erdäpfel oder Kichererbsen angebaut.

Privat verbringe ich meine Zeit sehr gern beim Skifahren. Dabei bekommt man den Klimawandel natürlich besonders drastisch mit, die Gletscherschmelze, den oft fehlenden Schnee. Mein Sohn ist vier, und ich möchte, dass auch er noch Winter in den Bergen erleben kann. Ich selbst bin in den Salzburger Bergen aufgewachsen, das prägt.

Gerade weil mir der Erhalt der Natur so am Herzen liegt, finde ich den Ausbau von Windkraft wichtig. Dieses Thema wird aktuell sehr oft sehr einseitig diskutiert. Dabei ist es eine der großen Möglichkeiten, unseren eigenen Strom selbst zu produzieren. Ohne Dinge, die uns die Natur gibt, zu verbrennen und damit dann CO2 auszustoßen. Gerade im alpinen Raum bieten Windräder Möglichkeiten, die wir noch viel zu selten nutzen.