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Strommacher: Hans-Christian Kirchmeier stellt sich vor 

Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
 

Soll ich Ihnen etwas verraten? Ursprünglich sollte ich in der Energiebranche bloß ein Jahr bleiben, vielleicht eineinhalb Jahre. Jetzt bin ich seit mehr als vierzehn Jahren dabei und Geschäftsführer eines Unternehmens, das fünf Kraftwerke, ein Pelletswerk und eine, bald zwei, größere PV-Anlage auf eigenen Dächern betreibt. Weitere interessante Projekte haben wir in der Pipeline. Wie es dazu kam? Ich wurde als Interimsmanager zu Nawaro geholt. Das Unternehmen hatte damals seine ersten drei Holzkraftwerke in Betrieb genommen und brauchte Unterstützung.

„Energie ist die Lebensader unserer gesamten Wirtschaft, ohne Energie
geht gar nichts.“

Hans-Christian Kirchmeier Geschäftsführer, Vorsitzender IG Holzkraft, NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH

Die Energiebranche ist faszinierend. Sie ist die Lebensader unserer gesamten Wirtschaft, ohne Energie geht gar nichts. Dass wir zur Versorgungssicherheit beitragen, gefällt meinem Team und mir. Gerade eben haben wir mit Investitionen von gut 30 Millionen Euro ein Pelletswerk, zwei Holzgaskraftwerke und eine PV-Anlage in Betrieb genommen sowie unsere bestehenden Holzkraftwerke modernisiert.

Das Modell der Holzkraft ist auch nachhaltig – jedenfalls wenn es, wie in Österreich, richtig gemacht wird. In Österreich haben wir ganz sicher nicht das Problem, dass zu wenig Holz nachwächst, das zeigen die Waldinventuren der letzten Jahre deutlich. Es gibt vielmehr neben dem Zuwachs auch Durchforstungsrückstände und überalterte Bestände. Dabei sollte der Wirtschaftswald auch im Sinne der CO2-Speicherung immer wieder erneuert werden. Schließlich speichern junge, wachsende Bäume mehr CO2 als alte Bäume.

Um all die Themen, die die Holzkraft bewegen, anzusprechen, engagiere ich mich auch in der IG Holzkraft. Seit der Gründung 2010 bin ich im Vorstand, seit 2015 Vorsitzender. Ich finde es wichtig, dass die Branche eine Stimme hat. Als IG Holzkraft sind wir auch Mitglied bei Oesterreichs Energie. Die Zusammenarbeit hat sich auf allen Ebenen bewährt. Ich habe aber zwei Wünsche an die Politik: Erstens halte ich es für sehr wichtig, die Branchenexperten sehr früh einzubinden, um sicherzustellen, dass die Gesetze und Verordnungen in der Praxis funktionieren und administrierbar sind. Zweitens sollte man nicht nur langfristige Ziele, sondern auch Zwischenziele formulieren, deren Erreichung laufend kontrolliert wird. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Ziele tatsächlich erreicht werden.