Strommacherin: Julia Wenin stellt sich vor
Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
Es ist durchaus möglich, dass es meinen Job noch nicht gab, als ich mit meinem Studium begann. Da erneuerbare Energien ein Herzensthema waren, ich aber nicht ausschließlich Technikerin sein wollte, belegte ich an der Boku Umwelt- und Bioressourcenmanagement. Im Master habe ich mich auf das Thema erneuerbare Energien spezialisiert und konnte bereits damals als Forschungspraktikantin bei Wien Energie arbeiten. In gewissem Sinne bin ich also genau zur richtigen Zeit gekommen, als das Thema in der Energiewirtschaft massiv an Bedeutung gewann.
Heute bin ich für die technische und wirtschaftliche Planung großer Photovoltaikanlagen für Industrie und Gewerbe verantwortlich. Das reicht von der ersten Besichtigung und Gesprächen über Ziele und Wünsche des Kunden über die technische Grobplanung und die Wirtschaftlichkeitsrechnung bis hin zu den finalen Vertragsverhandlungen.
Das Schöne daran: Natürlich existieren bewährte Lösungen, auf die man zurückgreifen kann, doch gleichzeitig gibt es im Bereich der erneuerbaren Energien viel Raum für Kreativität. Die Photovoltaik ist noch eine sehr junge Technologie, die sich permanent weiterentwickelt. Wir beschäftigen uns daher viel mit neuen Trends und arbeiten immer wieder kundenspezifische Lösungen aus.
Derzeit beschäftige ich mich auch mit dem Thema Agrar-Photovoltaik, also der Suche nach neuen technischen Lösungen, um landwirtschaftliche Flächen gleichzeitig für die Energiewirtschaft und die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Wien Energie arbeitet seit rund zwei Jahren an diesem Thema und hat im vergangenen Herbst die erste Agrar-PV-Pilotanlage in Guntramsdorf eröffnet. Das ist sicherlich einer der Vorteile in einem großen Unternehmen: Man kann sich über seine Kernaufgaben hinaus auch in neuen Bereichen engagieren und dort mitwirken.
Meine Arbeit gibt mir die Möglichkeit, die Energiewende aktiv mitgestalten zu können und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das gibt mir täglich das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Die sehr hohen Ausbauziele stellen natürlich eine Herausforderung dar, dies macht das Ganze aber auch spannend.