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Strommacherin: Elisa Schenner stellt sich vor 

Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
 

Das Besondere an unserer Organisation ist: Wir sind kein klassischer Interessenverband. Die DSO Entity wurde direkt von der Europäischen Union gegründet, um eine Koordination zwischen den europäischen Verteilnetz-Betreibern zu ermöglichen und so eine wichtige Voraussetzung für die Energiewende zu schaffen. Damit kann man uns als jüngere Schwester von ENTSO-E betrachten, dem EU-Verband der Übertragungsnetzbetreiber. Denn ohne entsprechend gerüstete Verteilnetze kann der Umstieg auf grüne Stromproduktion nicht gelingen.

„Wir helfen unter anderem dabei, technische Regeln so zu formulieren, dass sie den Netzbetreibern ein gutes Arbeiten erlauben.“

Elisa Schenner DSO Entity, Leiterin Strategie, Recht und regulatorische Angelegenheiten

Als Leiterin für den Bereich Strategie, Recht und regulatorische Angelegenheiten bin ich mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem dafür zuständig, zwischen Technik und Politik zu vermitteln. Wir prüfen zum Beispiel, ob sich Gesetzesvorschläge technisch umsetzen lassen und welche Folgen das hätte und andererseits helfen wir dabei, technische Regeln so zu formulieren, dass sie den Netzbetreibern ein gutes Arbeiten erlauben. Als Politologin habe ich mir dafür inzwischen einiges an juristischem und netzspezifischem Spezialwissen angeeignet.

Das Spannende und zugleich sehr Herausfordernde an unserer Arbeit ist die Vielfalt. Die DSO Entity hat mehr als 900 Mitglieder. In den einzelnen EU-Staaten ist der Netzbetrieb auch sehr unterschiedlich geregelt. In manchen Ländern wie Frankreich gibt es einen sehr großen Verteilnetz-Betreiber, an den über 35 Millionen Kundinnen und Kunden angeschlossen sind, anderswo, etwa in Österreich, gibt es eine starke regionale Diversität. Es gibt auch Länder mit nur einem einzigen Verteilnetz-Betreiber wie Griechenland oder Irland. In manchen Ländern sind Gas- und Strom-Verteilnetze integriert, in manchen nicht. Europäische Rahmenbedingungen zu schaffen, die all diesen Unterschieden gerecht werden, und dennoch einheitlich bleiben, ist daher keine einfache Aufgabe. Und doch kommen wir dabei immer weiter voran. Das finde 
ich sehr motivierend.