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Strommacherin: Cornelia Daniel stellt sich vor 

Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
 

Bill Gates hat 1978 gesagt, sein Ziel sei es, dass auf jedem Schreibtisch ein PC stehe. Daran habe ich gedacht, als ich 2011 für mich die Mission formuliert habe: Ich will eine Photovoltaikanlage auf jedes Unternehmensdach in Österreich bringen. Neben Bill Gates hat mich dazu auch das 1000-Dächer-Programm inspiriert, das in Deutschland Anfang der 90er-Jahre lief. Ich dachte mir: Wir brauchen ebenfalls so ein Programm, um den österreichischen Solarmarkt anzukurbeln, und nannte meine Initiative – frei nach einem Literaturklassiker – „Tausendundein Dach“.

„Der nächste große Schub kam mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz und inzwischen ist Photovoltaik ein richtiger Boom-Markt geworden.“

Cornelia Daniel Dachgold e.U.

Eine Weile hat es gedauert, doch dieses Jahr haben wir, also mein Unternehmen Dachgold, das die Beratung übernimmt, und der Photovoltaikanlagenbauer 10hoch4 tatsächlich unser tausendunderstes Dach montiert. Das war schon ein erhebender Moment. Ein Dach, das sind in unserer Zählweise 20 kWp. Wir haben ja irgendeinen objektiven Maßstab finden müssen, um zwischen einer Großanlage auf einer Fabrikhalle und einer kleinen Anlage mit 10 kWp unterscheiden zu können. Anlagen kleiner als kWp errichten wir im Rahmen von Tausendundein Dach nicht und wir bauen im Rahmen dieses Programms nicht für Privatkunden.

An meine allererste Anlage kann ich mich noch sehr gut erinnern. Sie kam auf das Dach meiner Großeltern. Ich habe nach einer rund dreijährigen Vorbereitungsphase 2011 gegründet, doch anfangs hatten wir nicht viel zu tun.

Ich hielt mich daher mit dem Schreiben von Texten für verschiedene Energieblogs über Wasser und habe so in Summe mehr als 500 Artikel verfasst. Ich habe damals auch alles aufgesogen, was ich über erneuerbare Energie erfahren konnte. Denn von der Ausbildung her bin ich Betriebswirtin, mit einem WU-Abschluss in Internationaler Betriebswirtschaft. Solarenergie war mir allerdings von klein auf vertraut. Mein Vater hat als Installateur in einer Firma gearbeitet, die schon früh Solarthermie in ihr Angebot aufgenommen hat, und wir hatten selbst schon seit den 80er-Jahren eine Anlage am Dach. Ich selbst war nach dem Studium eine Zeit lang in einem Unternehmen tätig, das Photovoltaikanlagen im Ausland projektierte. Auch da habe ich viel gelernt.

2017 hat Dachgold dann an Fahrtauf genommen. Das war der Zeitpunkt, zu dem die Energiepreise zwar auf einem Tiefststand waren, die Unternehmen aber erkannten, dass das kein Grund ist, nicht in die Erneuerbaren zu investieren. Der nächste große Schub kam mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz und inzwischen ist Photovoltaik ein richtiger Boom-Markt geworden. Ich habe schon 2011 gewusst, dass das passieren wird.