Strommacherin: Christina Unterweißacher
Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
Sie erreichen mich gerade auf einer Zugfahrt. Ich fahre nach Wien, wo ich heute Abend den Preis als Girls! TECH UP Role Model 2025 entgegennehmen werde. Ich habe mich mit einem kurzen Video beworben und konnte mich damit zuerst im Online-Vorvoting mit rund 25.000 abgegebenen Stimmen und dann auch bei der Juryentscheidung durchsetzen. Das freut mich riesig, weil es eine Anerkennung des Weges ist, den ich gegangen bin, vor allem soll es aber eine Aufmunterung für Frauen sein, in die Technik zu gehen. Technik ist nicht nur für Jungs!
Ich habe bei der Salzburg AG Elektrotechnikerin gelernt, später den Meister gemacht und schließlich die Matura nachgeholt und habe heuer die Ingenieurszertifizierung erhalten. Derzeit bin ich in der spartenintegrierten Netzplanung tätig, wo es um die Projektierung von Leitungsnetzen für Strom, Telekommunikation und Gas geht. Die Gemeinden, für die ich zuständig bin, sind Unken, Lofer, Sankt Martin, Weißbach, Leogang und Maishofen. Meist geht es dabei um das Verkabeln bestehender Freileitungen, um die Herstellung von Hausanschlüssen und Ortsnetzverstärkungen aufgrund von Leistungserweiterungen und um die Erneuerung und Errichtung von Transformatorenstationen.
Die Trassenplanung im Innergebirg bringt viele Herausforderungen mit. Es geht darum zu prüfen, ob eine Trasse technisch überhaupt machbar ist, ob Gewässer gequert werden müssen, oder ob es sehr steil ist und man gegebenenfalls durch Felsen muss. Ich kalkuliere die geplanten Vorhaben und ich bin bei Abstimmungen mit den Grundeigentümern und Behörden dabei und gebe das Projekt nach der Auftragserteilung an die Bauaufsicht zur Ausführung weiter. Auch während der Bauphase bin ich für weitere Abstimmungen involviert.
Das ist das Coole und Spannende an meinem Job: Jeder Tag ist anders, ich habe viel mit Menschen zu tun und ich lerne jeden Tag dazu. Und am Ende entsteht etwas Wertvolles für alle. Die Dauer der Projekte ist sehr unterschiedlich. Es gibt Projekte, die in wenigen Tagen umgesetzt werden können, es gibt aber auch Projekte, die bis zu einem Jahr dauern.
Der Bereich Elektrotechnik ist immer noch ziemlich männerdominiert, aber das ändert sich inzwischen. Ähnlich ist es bei der Bergrettung, bei der ich in meiner Freizeit ehrenamtlich tätig bin. Inzwischen bin ich bei der Bergrettung Lofer stellvertretende Ausbildungsleiterin. Bergsteigen, Klettern und Skitourengehen sind meine großen Leidenschaften neben der Elektrotechnik.


















































