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Strommacher: Adrian Lindermuth stellt sich vor 

Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
 

Wasser und dessen enorme Kraft haben mich schon als Kind begeistert. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern: an die Hochwasserabflüsse nach Stark-regenereignissen im angrenzenden Bach, die Stromschnellen bei Bootsfahrten auf der Gail oder die großen Speicherkraftwerke in der Reißeckgruppe. Diese Faszination spüre ich bis heute, auch hier in Brüssel, wo ich bei Eurelec-tric für die Themen Wasserkraft und soziale Nachhaltigkeit zuständig bin.

Adrian Lindermuth, Eurelectric

„Was mich an meinem Job in Brüssel besonders reizt, ist, dass ich nun wirklich da mitarbeiten und meine Ideen einbringen kann, wo über die Zukunft Europas entschieden wird.“

Adrian Lindermuth Eurelectric, Advisor für Wasserkraft und soziale Nachhaltigkeit

Eurelectric vertritt die Interessen der europäischen Elektrizitätswirtschaft bzw. der rund 3.500 Mitgliedsunternehmen. In Brüssel bezeichnet man meine Tätigkeit als Lobbying, wobei hier dieser Begriff viel positiver konnotiert ist als in Österreich. Die Transparenzregeln, denen wir unterliegen, sorgen dafür ebenso wie unsere wichtige Rolle, die wir bei der Entstehung europäischer Gesetze spielen.

Wenn ein Gesetz in den europäischen Institutionen verhandelt wird, suchen die Parlamentarier und ständigen Vertreter den Kontakt zu jenen, die von den Vorschriften betroffen sein werden: zu Interessenverbänden wie Eurelectric ebenso wie zu NGOs oder zu Gewerkschaften. 

Geht es um die Wasserkraft, dann bin ich einer der Ansprechpartner und erkläre den Entscheidungsträgern den Standpunkt des Sektors, versuche ihnen zu vermitteln, wie sich unserer Ansicht nach bestimmte Regelungen auswirken würden und wie diese das übergeordnete Ziel, den Europäischen Grünen Deal, beeinflussen.

Das Verständnis und die Erfahrung dafür konnte ich an der BOKU und Uni Innsbruck sammeln. Als studentischer Mitarbeiter und Assistent war ich unter anderem für die Lehre zuständig. Dabei kommt es darauf an, komplexe Inhalte so aufzubereiten, dass Studierende mit anfangs wenig Wissen folgen können und das Interesse geweckt wird. Bei den Gesprächen mit Entscheidungsträgern ist es ähnlich, das sind ja in der Regel keine Experten. Man hat oft auch nur wenige Minuten Zeit.

Was mich an meinem Job in Brüssel besonders reizt, ist, dass ich nun wirklich da mitarbeiten und meine Ideen einbringen kann, wo über die Zukunft Europas entschieden wird. Das ist schon etwas Besonderes. Nur die Berge, die gehen mir ein wenig ab.