Strommacherin: Raphaela Reinfeld stellt sich vor
Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
Auch wenn ich nie Wissenschaftlerin werden wollte, zur Forschung hingezogen hat es mich schon immer. Mich begeistert es, wenn Ideen, die unsere Welt besser machen können, Wirklichkeit werden. Dass ich als Leiterin von Innovation und Produktmanagement bei der Energie Burgenland sowie in unserem Innovationslabor, dem Green Energy Lab, nun selbst dazu beitragen kann, sehe ich als ein großes Privileg.
Schon meine ersten beruflichen Kontakte nach dem Kommunikations-Studium kamen aus Hochschulwelt und Wissenschaft. Dann wurde ich Pressesprecherin an der FH Burgenland, wo grüne Forschungsthemen ziemlich prominent vertreten waren, und wechselte schließlich zur Energie Burgenland. Damit ich mich dort inhaltlich besser einbringen kann, habe ich einen MBA in Energiewirtschaft absolviert – und mich endgültig in das Thema erneuerbare Energie verliebt.
Einen sehr wichtigen Teil meiner Arbeit bildet heute das Green Energy Lab, eine gemeinsame Forschungsinitiative der Energie Burgenland, der Wien Energie, der EVN und der Energie Steiermark. Wir entwickeln dabei grüne, skalierbare Energieprojekte vom Prototyp bis zur Marktreife. Rund 250 Partner aus der Wissenschaft, der öffentlichen Verwaltung und der Industrie im In- und Ausland sind da mit an Bord. So lassen sich für jedes Vorhaben die besten Köpfe finden.
Natürlich bedeutet die Zusammenarbeit mit einem so großen Expertenpool auch viel Aufwand für Koordination und Strategie. Das macht meine Arbeit aber auch sehr spannend – und abwechslungsreich. Routine gibt es kaum einmal.
Ein großes Thema, das uns im Green Future Lab und in der Energie Burgenland derzeit beschäftigt, ist: Wie können wir möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, Teil der Energiewende zu werden, zum Beispiel auch jenen, die keine Photovoltaik-Anlage an ihrem Haus installieren können? Das finde ich auch persönlich sehr wichtig. Denn wie kann die Verhinderung der Klimakatastrophe gelingen, wenn nicht alle mitmachen? Seit fünf Monaten, seit mein Sohn auf der Welt ist, stelle ich mir diese Frage noch viel öfter als früher.