Strommacherin: Laura Graser stellt sich vor
Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
Am besten fange ich ganz von vorne an. In der Schulzeit habe ich lange nicht gewusst, welcher Beruf zu mir passen könnte. Als ich vor gut vier Jahren während des Polytechnikum zu drei Unternehmen schnuppern gehen musste, habe ich unter anderem auch die LINZ AG ausgewählt. Ich habe das getan, weil ich einfach sehen wollte, was mein großer Bruder eigentlich so macht. Er war nämlich schon damals Elektroenergietechniker. Dass auch ich diesen Beruf ergreifen könnte, den Gedanken hatte ich aber gar nicht.
Später war ich auch noch in einem Geschäft als Verkäuferin und auch als Tierpflegerin schnuppern. Meins war das nicht. Bei der LINZ AG gefiel es mir hingegen irgendwie schon, vielleicht weil wir am Schnuppertag ein ganz echtes Bauwerkstück machen durften, eine kleine, einfache Übungsschaltung.
Jedenfalls habe ich mich dann zu meiner eigenen Überraschung für eine Lehre als Elektroenergietechnikerin entschieden und dieses Jahr im Februar habe ich meine Lehrabschlussprüfung geschafft. Von den vielen Teilbereichen, die in der Lehre behandelt wurden, wie Freileitungen, Kabel, Zählerservice oder Umspannwerke, hat mich das letzte Thema besonders interessiert, darauf habe ich mich auch spezialisiert.
Im Moment bin ich an einer Baustelle in Freistadt, da stellen wir ein Umspannwerk um. Zuletzt ging es darum, in einer 110kV-Anlage die Kupplungsmeldungen so neu zu verdrahten, dass sie direkt am PC ausgegeben werden und nicht per Drucker am Papier.
Solche Aufgaben machen mir viel Spaß, es gibt da schon einiges zu tüfteln. Man muss zum Beispiel die alten Schaltpläne mit den neuen vergleichen und überlegen, wo man etwas abzwicken darf und wo nicht und wie man am schnellsten ans Ziel kommt. Schaltpläne lesen ist überhaupt eine spannende Sache, es ist wie eine eigene spezielle Welt, und manchmal gibt es darin auch Rätsel zu lösen.
Ich mag an meinem Job aber auch Dinge, die andere vielleicht nicht so toll finden, zum Beispiel Kabelziehen. Ich mag es, zu überlegen, wo das Kabel hinkommt, wie es am besten geführt wird, wie lange es sein muss, damit sich alles ausgeht. Eine Zeit lang werden wir noch in Freistadt zu tun haben, dann geht es zum nächsten Einsatz. Ich bin gespannt, wo das sein wird.