Stromstatistik
Als Land, das seit Jahrzehnten auf die Wasserkraft als Haupttechnologie zur Stromerzeugung setzt, verfügt Österreich über einen vergleichsweise hohen und weiter wachsenden Erneuerbaren-Anteil. Gemeinsam mit Windkraft, Biomasse und Photovoltaik werden in Österreich derzeit rund 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt.

Im Jahr 2024 stammten 86,5 % des in Österreich erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen – allen voran der Wasserkraft mit einem Anteil von 60,3 %, gefolgt von Windenergie mit 11,3 % und Photovoltaik mit 9,3 % sowie aus biogenen Brennstoffen mit einem Anteil von 5,6 %. Rund ein Drittel des Stroms aus Wasserkraft, stammen aus den österreichischen Speicherkraftwerken, die verbleibenden 67 % aus Laufwasserkraftwerken.
Die stärksten Zuwachsraten verzeichnete im Jahr 2024 der Bereich Photovoltaik – hier stieg die installierte Leistung um rund 36,4 Prozent (2,51 GW Neuinstallationen) auf insgesamt 9,4 Gigawatt.
Die inländische Stromerzeugung stieg im Jahr 2024 um 11,8 Prozent auf 81,9 Terawattstunden (TWh). Nach zahlreichen Jahren der Netto-Importe und einem marginalen Exportüberschuss im Jahr 2023 war Österreich im Jahr 2024 deutlicher Stromexporteur mit einem Austauschsaldo von 6780 GWh.
Die Abgabe an Endverbraucher (exkl. PSP) stieg um 3,5 % auf 65,06 TWh. Bei Haushalten blieb der Stromverbrauch gegenüber dem Vorjahr konstant, bei Nicht-Haushalten stieg der Verbrauch im Mittel um 5,2 % pro Zählpunkt.
Im Jahr 2024 gab es in Österreich 6,37 Millionen Zählpunkte und 5,27 Mio. Stromkunden. Rund 83 % der Zählpunkte entfallen auf Haushalte, 17 % auf Nicht-Haushalte.
Die Zahlen zum Download
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Grundlage der Energiestatistik sind Energiebilanzen. Sie sind mit der buchhalterischen Erfassung über Soll- und Habenseite vergleichbar. Energiebilanzen stellen anstatt der buchhalterischen Geldflüsse Energieflüsse dar, die Aufbringung und Verwendung von Energie gegenüberstellen.
Energiebilanzen werden für bestimmte geografische Gebiete, meist nationale Märkte, berechnet. Zu- und Abgänge von Energieflüssen aus dem betrachteten System werden über Import- und Exportsalden berücksichtigt. Überschüsse aus Erzeugung bzw. Nachfrage im betrachteten geografischen Raum werden über einen positiven bzw. negativen Außenhandelssaldo dargestellt. In Summe sind Aufbringung und Verwendung der Energie stets ausgeglichen – ergeben also gegenübergestellt stets eine Differenz von null.
Die Aufbringung elektrischer Energie setzt sich aus der Summe der Stromerzeugung aller Kraftwerksanlagen zusammen. Hinzu kommt die im Betrachtungszeitraum importierte elektrische Energie. Die Summe aus Erzeugung und Import ergibt die Aufbringung elektrischer Energie.
Die Verwendung elektrischer Energie setzt sich aus der an Endverbraucher (Haushalte, Gewerbe, Industrie) abgegebenen Strommenge, dem Eigenbedarf der Stromerzeugung sowie aus dem natürlichen Verlust durch die Übertragung des Stroms im Netz zusammen. Hinzu kommt der Stromverbrauch, der für das Hochpumpen des Stroms in Pumpspeicherkraftwerken benötigt wird. Als letzte Komponente der Verwendungsseite scheinen die Exporte elektrischer Energie auf.
Neben dieser Grundstruktur können die einzelnen Komponenten je nach statistischer Erfassung auch detaillierter aufgeschlüsselt werden und beispielsweise den Verbrauch nach Regionen oder Sektoren im Detail darstellen.