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Strommacherin: Martina Wachernig stellt sich vor 

Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Strom Linie lässt in jeder Ausgabe zwei von ihnen selbst zu Wort kommen: Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
 

Ich wollte schon immer Juristin werden, als Kind schon glaube ich, jedenfalls als Jugendliche. Mich hat damals fasziniert, dass man in diesem Job anderen mit seinem Wissen helfen kann, sie mit Wissen unterstützen. Was ich nicht gewusst habe, ist, dass Juristin zu sein nicht zwingend bedeuten muss, Richterin zu werden oder in einem Anwaltsbüro zu arbeiten. Ich habe gelernt, dass für Menschen wie mich, die gern im Team arbeiten und viel Austausch haben möchten, die Aufgabe einer Unternehmens­juristin erfüllender sein kann, als in einer Kanzlei zu arbeiten, wo man sehr oft alleine über den Akten brütet.

„In fast zwei Jahrzehnten an der Schnittstelle zwischen Recht und Energie habe ich viele spannende Momente erlebt, ich denke aber, dass wir uns gerade in einer besonders wichtigen Phase befinden.“

Martina Wachernig VERBUND AG, Abteilungsleiterin Recht

Ich arbeite seit 18 Jahren bei VERBUND, zunächst noch bei der APG, später bei VERBUND selbst, wo ich seit 2017 die Rechtsabteilung leite und mit meinem Team für die rechtlichen Belange der VERBUND AG und der Töchterunternehmen zuständig bin.

In fast zwei Jahrzehnten an der Schnittstelle zwischen Recht und Energie habe ich viele spannende Momente erlebt, ich denke aber, dass wir uns gerade in einer besonders wichtigen Phase befinden. Die anstehenden rechtlichen Neuregelungen wie das Elektrizitätswirtschaftsgesetz oder das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz werden mitentscheidend sein, ob die Energiewende gelingt oder nicht. Der Begutachtungsprozess zum ElWG hat uns als Abteilung in den letzten Wochen daher dementsprechend intensiv beschäftigt.

Aber auch konzernintern gibt es viel Aufbruch. VERBUND ist nach einer Zeit, wo wir uns vor allem auf Österreich und Bayern konzentriert haben, dabei, sich wieder internationaler aufzustellen. Spanien ist ein wichtiger neuer Markt für uns. Ich habe daher seit einiger Zeit auch vier junge spanische Mitarbeitende, die vor Ort sind. Den Austausch mit ihnen finde ich sehr interessant, auch weil sie oft eine ganz andere Sichtweise auf bestimmte Fragen mitbringen, als ich es von Österreich gewohnt bin.

Ob ich bei einem Team von rund zwanzig Personen selbst noch dazu komme, mich mit inhaltlichen Themen zu beschäftigen? Das kommt drauf an. Wenn irgendwo Engpässe sind, es besonders schnell gehen muss oder sehr komplex wird, helfe ich auch direkt mit. Sonst sehe ich meine Aufgabe hauptsächlich darin, sicherzustellen, dass wir für alle im Konzern eine zuverlässige Anlaufstelle sind und ein Team, das mitten im operativen Geschäft tätig ist und Recht in eine Sprache übersetzt, mit der auch Nicht-Juristen im Konzern – und das sind die meisten – etwas anfangen können.