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Strommacher: Klaus Höller

Sie sorgen dafür, dass in Österreich die Lichter nicht ausgehen: die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energiewirtschaft. Hier erzählen sie von ihrer Motivation, ihrer Verantwortung und ihrem beruflichen Alltag.
 

Das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee soll 2028 in Betrieb gehen – ein Projekt, an dem mein Team und ich seit rund fünfzehn Jahren dran sind. Ob ich dieses Projekt bis zur Fertigstellung begleiten kann? Ich habe es auf jeden Fall vor, auch wenn es wegen meiner anstehenden Pensionierung knapp werden könnte. Schließlich bin ich doch schon 62. Solange es geht, will ich aber voll mitmachen. Und sollte sich das Projekt auf den letzten Metern doch verzögern: Hier in der Energie AG haben wir natürlich genug Kolleginnen und Kollegen, die es auch ohne mich über die Ziellinie bringen.

Klaus Höller, Projektleiter Pumpspeicherkraftwerk Ebensee der Energie AG Oberösterreich

„Die Berufskarriere mit einem so großartigen Projekt abzuschließen, ist eine große Freude.“

Klaus Höller Energie AG Oberösterreich

Die Berufskarriere mit einem so großartigen Projekt abzuschließen, ist eine große Freude. Ich bin stolz darauf, denn es war ein langer Weg. Die ersten Planungen begannen 2010 mit einer Machbarkeitsstudie, dann kam die lange Zeit diverser Prüfungen, auch eine UVP war dabei. 2017 hatten wir schließlich alle Genehmigungen beieinander und haben 2021 mit der Detail- und Ausschreibungsplanung gestartet. Seit Herbst 2023 wird gebaut.

Wir haben für dieses Kraftwerk im Vorfeld viele verschiedene Standorte geprüft und haben hier am Traunsee wirklich optimale Voraussetzungen gefunden: Wir haben eine große Höhendifferenz zum Speicher und kurze Wasserwege. Das ist für den Wirkungsgrad entscheidend. Zudem lässt das Gestein den Bau der Leitung im Berg zu. Und eine 110-kV-Leitung führt direkt über das Projektgebiet, was natürlich ein Riesenvorteil ist.

Ebensee wird ein reiner Tagesspeicher sein, also eine Möglichkeit, die über den Tag gewonnene Energie in die Abend- und Nachtstunden zu verschieben. Das ist für Oberösterreich, wo es eine sehr hohe PV-Dichte gibt, ein absolut wichtiges Element.

An einem Projekt wie Ebensee arbeiten in Summe unglaublich viele Menschen. Da gibt es einerseits ein Kernteam bei uns, also der Energie AG, mit Ingenieuren, einer Geologin und mir als Projektleiter, dazu kommen natürlich Kolleginnen und Kollegen aus dem Einkauf, der Rechtsabteilung und der Vermessung. Dann gibt es aber auch einen großen Planungsstab und eine Bauaufsicht vor Ort. Auf der Baustelle selbst arbeiten aktuell über 200 Personen. Über all das den Überblick zu bewahren, ist unglaublich spannend.

Was mir nach langen Arbeitstagen, die mit zunehmendem Alter schon auch einmal recht anstrengend werden können, immer wieder Motivation gibt, ist die Tatsache, dass ich eine Aufgabe habe, mit der ich mich voll identifizieren kann. Dieses Privileg haben nicht alle Menschen.

Bevor ich zur Energie AG kam, war ich bei der Ennshafen AG. Von der Ausbildung bin ich Maschinenbauer, ich bin aber schon in meiner Zeit im Ennshafen ein wenig zum Bauingenieur konvertiert, da ich schon dort sehr viel mit baulichen Projekten zu tun hatte und mir sehr viele bauliche Fertigkeiten aneignen konnte. Die kann ich seitdem bei Projekten wie Ebensee immer wieder gut brauchen.