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Stromstrategie 2040

Im Hinblick auf die Energie- und Klimaziele endet der österreichische Planungshorizont häufig mit dem Jahr 2030 – bis dahin soll der jährliche Strombedarf vollständig aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Dass es dafür einen massiven Ausbau der Erneuerbaren im Ausmaß von 27 Terawattstunden braucht, ist bekannt. Welche Kapazitäten wir darüber hinaus zur vollständigen Dekarbonisierung des Landes benötigen, hat Oesterreichs Energie nun erstmals im Rahmen einer Studie erhoben.

Windräder und PV-Anlage
© AdobeStock/Soonthorn

Die Stromstrategie 2040 zeigt die für die E-Wirtschaft erwarteten Handlungsnotwendigkeiten auf und gibt wichtige Empfehlungen, welche Rahmenbedingungen für deren Umsetzung benötigt werden. 
 

2040: Erzeugung verdoppeln, Leistung verdreifachenDrei Kernbereiche der E-Wirtschaft stehen bei der Stromstrategie insbesonders im Fokus:

1.  Die Stromnachfrage wird sich aufgrund der massiv ansteigenden Strombedarfe, insbesondere der Sektoren Mobilität und Industrie, bis 2040 in Österreich ungefähr verdoppeln, womit die Bedeutung des Energieträgers Strom deutlich ansteigen wird. 

2.  Damit diese stark steigende Stromnachfrage gedeckt werden kann, muss sich auch die Stromproduktion in Österreich ungefähr verdoppeln, trotz des Wegfalls jeglicher fossiler Stromerzeugung und getragen durch Wasser- und Windkraft sowie Photovoltaik.

3.  Dies bewirkt ungefähr eine Verdreifachung der installierten Leistung, womit ein enormer Bedarf an weiterer Netzinfrastruktur, Speichern und Flexibilitäten einhergeht. Auch die Planungs- und Behördenprozesse werden lernen müssen mit ganz neuen Dimensionen an Anträgen bzw. Verfahren umzugehen. Zwei Drittel dieses Zubaus werden auf Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen entfallen, die binnen kürzester Zeit wetterbedingt schwanken können.

Netzausbau vorantreibenFür die Integration der volatilen Erneuerbaren braucht es umfassende Investitionen in die Netzinfrastruktur. Die Netze müssen modernisiert und innovative Steuerungsansätze entwickelt werden. Dezentrale Erzeugungsanlagen, die wachsende Bedeutung der E-Mobilität und die Einbindung aktiver Kundinnen und Kunden in die Verteilernetze wirken sich auch auf das Übertragungsnetz aus.

Diese Herausforderungen sind nicht einfach, aber sie sind (noch) lösbar. Die E-Wirtschaft ist bereit, ihre Aufgaben anzunehmen und diese enorme Transformation zu tragen. Dennoch sind diese Dimensionen nicht alleine zu stemmen und gehen in vielen Belangen auch weit über die Einflusssphäre der E-Wirtschaft hinaus. Damit die Energiezukunft gelingt, müssen daher alle Stakeholder an einem Strang ziehen und ihre Anstrengungen massiv erhöhen.