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Strompreise und die Inflation

Die Inflation beschäftigt derzeit ganz Österreich. Wir geben Antworten auf die wichtigen Fragen zu den steigenden Preise – und der Rolle, die die Energiekosten dabei spielen. Wie geht es in den kommenden Monaten weiter und was braucht es, damit die Energiezukunft gelingen kann?

 

Welche Rolle spielen die Energiepreise in der aktuellen Teuerungswelle?

Die aktuellen Schlagzeilen über die hohe Inflation in Österreich haben viele Menschen beunruhigt. Diese Sorgen sind nachvollziehbar, denn die Teuerung hinterlässt eine merkbare Lücke in der Geldbörse. Inflationsraten von bis zu 11,6% im Oktober 2022 erfordern eine rasche Suche nach Ursachen.

Nach den weltpolitischen Entwicklungen des letzten Jahres, werden dafür oftmals die Energiepreise ins Treffen geführt. Die Forderung nach Senkung der Strompreise scheint ein einfaches Patentrezept gegen die Teuerung zu sein. Doch entspricht das auch den Fakten?

Energiekosten sind nicht die Preistreiber 2023

Richtig ist: Im Jahr 2022 hatten die Energiepreise aufgrund des Überfallskriegs Russlands in der Ukraine einen deutlichen Einfluss auf die Inflationsentwicklung. Um die Versorgungssicherheit Österreichs in einer unsicheren Lage aufrecht zu halten, haben Energieversorger hohen Preise am Großmarkt gezahlt. Diese Preissteigerung musste verzögert an die Endkund:innen weitergegeben werden.

Doch seit dem Jahreswechsel, sinkt der Einfluss der Energiepreise auf die Inflation deutlich. Ihr Beitrag hat sich halbiert. Stattdessen sind neue Preistreiber nachgerückt: Lebensmittel und Dienstleistungen.

Im Dezember 2023 spielt Strom bei der Teuerung im Energiebereich mit deutlichem Abstand das Schlusslicht. Haushaltsstrom leistete im Dezember einen positiven Beitrag von 0,2 Prozentpunkten zur Inflationsrate im Dezember 2023 (VPI) von 5,6 Prozent.

Insgesamt liegt die Inflationsrate für das Jahr 2023 lag laut Statistik Austria bei 7,8 % (VPI). Während 2022 die Energiepreise die Inflation getrieben haben, waren 2023 vor allem Dienstleistungen (Mieten, Gastronomie und Beherbergung, Pauschalreisen, Versicherungen, Körperpflege) maßgeblich für die Teuerung verantwortlich. Laut Statistik Austria sind die Preise für Haushaltsstrom um Jahr 2023 um −2,5 %, woraus sich ein inflationsdämpfender Effekt von −0,04 Prozentpunkte für das Jahr 2023 ergibt.

Strom in Österreich ist vergleichsweise günstig

Klar ist: Der Vergleich mit anderen Ländern macht keinen Unterschied für die Geldbörsen der Österreicherinnen und Österreicher. Doch er zeigt, unser Land behauptet sich trotz aktueller Schwierigkeiten gut in Krisenzeiten. Haushaltskund:innen in Deutschland und Italien zahlen deutlich höhere Strompreise, und selbst im EU-Schnitt sind die Kosten für Strom in Österreich geringer. Dazu hat auch die Strompreisbremse wesentlich beigetragen. Durch sie wurden Preissteigerungen bei Endkund:innen erfolgreich gedämpft.

Dass die deutsche Inflationsrate – trotz deutlich höherer Strompreise – durchgehend unter der österreichischen liegt, zeigt zudem, dass der Zusammenhang zwischen Energie und Inflation nicht so einfach ist, wie oft dargestellt.

Was tun, gegen die hohen Preise?

Die E-Wirtschaft in Österreich spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit, insbesondere in kritischen Zeiten. 20.000 Mitarbeiter:innen arbeiten rund um die Uhr, um das Land am Laufen zu halten.

Dieser Verantwortung sind sich alle in der Energiebranche bewusst – von den großen Versorgern des Landes im Eigentum des Bundes oder der Länder, bis zu den vielen traditionellen Kleinunternehmer:Innen und Famillienbetrieben, die ihren Beitrag dafür leisten, dass Österreich bei der Versorgungssicherheit international an der Spitze steht.

Die E-Wirtschaft setzt auf Transparenz und Information, unterstützt die Kunden bei der Umstellung auf stromsparende Geräte und findet individuelle Lösungen für Härtefälle, damit keine Wohnung finster wird.

Darüber hinaus tragen die Unternehmen der E-Wirtschaft erheblich zur Staatskasse bei. Jedes Jahr zahlen sie mehr als sechs Milliarden Euro an Steuern und Abgaben. Über einen Sozialtarif aus den Mitteln der abgeschöpften Erträge der E-Wirtschaft, sollen die Menschen unterstützt werden, die finanzielle Unterstützung benötigen.

Zur Unterstützung von einkommensschwachen Gruppen und zur Abfederung von Härtefällen gibt es österreichweit vielfältige Unterstützungsangebote von Energieversorgungsunternehmen:

  • Umfassenden Kooperationen mit sozialen Hilfseinrichtungen  
  • zielgruppenspezifische Beratung 
  • finanzielle Unterstützung über Fonds der Energieunternehmen 
  • flexible Ratenzahlenvereinbarungen 
  • Bewusstseinsbildung und Unterstützung bei Energieeffizienzmaßnahmen (z. B. Gerätetausch)

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Sieben Fragen zum Strompreis PDF 498 KB

Wie wird es jetzt weitergehen?

Fakt ist leider auch: Die Reduktion der Gaslieferungen wird auch mittelfristig für höhere Energiepreise als vor der Krise sorgen. Darauf müssen wir uns einstellen. Wichtig ist aber, dass wir in der aktuellen Diskussion nicht die gesamtheitliche Perspektive zu verlieren. Mit der Energiewende stehen wir weiterhin vor einem Jahrhundertprojekt, das eine sichere, saubere und leistbare Energiezukunft für uns alle ermöglichen kann. Das erfordert eine enge Zusammenarbeit von Energieversorgern, der Politik und natürlich den Österreicherinnen und Österreichern.

Als wichtige Kraft bei der Realisierung der Energiewende, hat die E-Wirtschaft einen Plan ausgearbeitet, wie wir gemeinsam die Energiezukunft gestalten können und müssen. Mehr dazu, lesen Sie hier: