Windkraft

Windräder
© AdobeStock/Martin Zamarski

Mit einer Menge von 7,3 TWh und einem Anteil von 11 Prozent an der gesamten heimischen Stromerzeugung bzw. 13 Prozent an der erneuerbaren Stromerzeugung war die Windenergie im Jahr 2022 die zweitwichtigste erneuerbare Stromquelle in Österreich.

Der geplante Ausbau der Windkraft im EAG sieht bis 2030 eine Steigerung um 10 TWh im Bezug auf 2020 auf insgesamt 17 TWh vor – und damit deutlich mehr als eine Verdoppelung der derzeitigen Erzeugung. Gelingt dieser Ausbau, so wird im Jahr 2030 in Österreich etwa ein Fünftel des Stroms aus Windkraft erzeugt werden.

In den folgenden Tabellen und Grafiken sind die Windkraftprojekte der Mitgliedsunternehmen von Oesterreichs Energie gelistet. Neben Neubauten tragen auch Erweiterungen von Windparks und Repoweringmaßnahmen maßgeblich zur Erzeugungssteigerung bei. Da Windkraftanlagen – ebenso wie Photovoltaik-Anlagen – in vergleichsweise kurzer Zeit gebaut werden können, finden sich in dieser Phase deutlich weniger Projekte als etwa bei der Wasserkraft. Deutlich mehr Projekte finden sich – auch aufgrund administrativer Hürden und oftmals langwieriger Genehmigungsverfahren – in der Planungs- bzw. Konzeptphase.

Das derzeit bekannte Ausbaupotenzial im Bereich Windenergie durch die Mitgliedsunternehmen von Oesterreichs Energie beträgt rund 5,5 TWh. Davon befinden sich zum Erhebungszeitpunkt  rund 0,3 TWh in der Bauphase, 3,5 TWh in der Planungsphase, weitere 1,7 TWh liegen als Konzepte vor. Diese Zahlen umfassen keine Projekte von Windkraftbetreibern, die nicht Mitglied bei Oesterreichs Energie sind.

Aus der aktuellen Projektliste ist auf Basis der geplanten Inbetriebnahmen mit einer deutlichen Zunahme der installierten Leistung im Vergleich zu 2022 zu rechnen. Dies liegt teilweise daran, dass 2023 mit dem Anlaufen der EAG-Förderungen einige Projekte von der Förder-Warteschlange abgebaut werden konnten und aufgrund abgeschlossener Genehmigungsverfahren rasch in die Umsetzung gelangten. Das ist jedoch leider nicht als langfristiger Trend zu erwarten, sondern eher ein Einmal- bzw. Nachholeffekt.

Wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung weiterer Projekte bis 2030 ist die ausreichende Verfügbarkeit geeigneter Standorte in ganz Österreich. Fehlende oder restriktive Energieraumplanungen mitübermäßigen Abstands- oder Sichtbarkeitsauflagen behindern die Entwicklung von Windkraftprojekten in einigen Bundesländern. Daneben braucht es auch Verbesserungen beim Fördersystem, bei der Verfahrensdauer und es sind die Herausforderungen mit den Lieferketten zu bewältigen.

Zum Erreichen der Ausbauziele sind aber auch viele bisher nicht erschlossene Gebiete unerlässlich – das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sieht daher auch eine standortdifferenzierte Förderung vor, durch die Projekte an windschwächeren Standorten oder in Höhenlagen wirtschaftlicher werden und somit größere Chancen auf Realisierung haben.

Eine weitere wesentliche Hürde im Bereich Windenergie sind die langen und unberechenbaren Genehmigungsverfahren und – damit verbunden – hohe Kosten für Gutachten und Verfahren. Diese Hürde sollte im Hinblick auf das Erreichen der Energie- und Klimaziele umgehend beseitigt werden.

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Kraftwerksliste_Wind_2023.csv CSV 2 KB