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StromLinie 04-2024

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Wenn der Wind dreht

Wieder geht ein turbulentes Jahr zu Ende. Die schlimmsten Folgen der Energiekrise sind vorerst verhindert worden – nun steht die Wirtschaftskrise im Mittelpunkt. In den vergangenen Monaten haben Debatten über die internationale Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Europa die Diskussionen über die Klimaneutralität abgelöst. Diese Entwicklung bedauern wir – denn in der Transformation des Energiesystems kann die Lösung beider Probleme liegen.

Anstatt auf offener Bühne darüber zu streiten, wie Kosten im Energiebereich verlagert, verschoben oder gestreckt werden können, sollten wir intensiv darüber nachdenken, wie wir sie von Beginn an möglichst gering halten. Die Modellierung unserer Stromstrategie 2040, die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen, zeigt, dass ein vollständig erneuerbares Stromsystem in Österreich grundsätzlich machbar ist. Für künftige Energie zum besten Preis müssen wir dabei aber klug und koordiniert vorgehen. Der Schlüssel dabei ist die richtige Balance zwischen Erzeugung, Speichern und Netzen. Nur wenn sich alle Teile intelligent in das System einfügen, können wir den stetig steigenden Strombedarf möglichst günstig decken. 

Eine der obersten Aufgaben unserer kommenden Regierung muss es daher sein die richtigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Die notwendige Erneuerung des Energiesystems kann gelingen und einen gerade jetzt so wichtigen Konjunkturbeitrag leisten – doch nur wenn Politik, Energiewirtschaft und Gesellschaft dabei an einem Strang ziehen. Mit Strom aus Wasserkraft haben wir die Grundlage für unseren heutigen Wohlstand geschaffen. Nun gilt es ergänzend mit Energie aus Wind und Sonne unseren Beitrag für kommende Generationen zu leisten. Die Herausforderungen, die vor uns liegen, sind enorm – doch ich bin zuversichtlich, dass wir sie bewältigen können. 

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