Unter StromDer Beitrag von Gebäuden, Mobilität und Energiedienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz
Die zweite Diskussionsrunde bei Oesterreichs Energie Kongress 2021 widmete sich dem Beitrag, den Gebäude, Mobilität und Energiedienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz leisten können. Michael Strebl, Spartensprecher Handel & Vertrieb bei Oesterreichs Energie, betonte, dass bei der Energieeffizienz vor allem in diesen Bereichen angesetzt werden müsse, weil es dort derzeit die größten Potenziale gäbe. Die E-Wirtschaft bekenne sich zu ambitionierten Effizienzzielen, eine Übererfüllung der europäischen Ziele werde aber klar abgelehnt. Was die Branche nun rasch brauche, sei Planungssicherheit.
Ute Teufelberger, Vorsitzende des Bundesverbandes Elektromobilität Österreich (BEÖ), stimmte dieser Sicht im Wesentlichen zu. Ohne die Einbindung des Verkehrssektors lasse sich die Energieeffizienz nicht umfassend steigern. Der Motor eines Dieselautos weise einen Wirkungsgrad von etwa 20 Prozent auf, Elektroautos hingegen kämen auf einen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent. „Es ist also klar, wo wir hinmüssen.“ Wesentlich zur Forcierung der Elektromobilität seien Änderungen im Wohnrecht, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu vereinfachen.
Gerd Pollhammer, Head of Smart Infrastructure bei Siemens Österreich, erläuterte, dass Kunden wie die Energiewirtschaft verlässliche Rahmenbedingungen bräuchten um investieren zu können. Und diese Rahmenbedingungen bräuchte es rasch: „Die Diskussionen um das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz haben sehr lange gedauert. Da hätte man schneller in den Umsetzungsmodus kommen können.“ Zudem müssten Gebäude durch entsprechende technische Adaptierung in das Energiesystem eingebunden und so weit wie möglich mit erneuerbaren Energien versorgt werden: „Das muss natürlich ohne Komforteinbußen für die Nutzer funktionieren, sonst wird es nicht stattfinden.“ Dabei gelte es, sämtliche Technologien zu nutzen: „Da gibt es nicht richtig oder falsch, sondern nur Bewegung.“
Doris Österreicher vom Institut für Raumplanung der Universität für Bodenkultur in Wien, unterstrich die Bedeutung eines Verzichts auf klimaschädliche Geräte bei Wohnbauten. Außerdem müsse in diesem Bereich die Frage der Suffizienz in den Blick genommen werden: „Wie viele Quadratmeter Wohnraum brauchen wir wirklich zum Leben?“
Friedrich Seefeldt, Direktor bei Prognos, betonte die Bedeutung langfristig stabiler Rahmenbedingungen bei der Steigerung der Energieeffizienz und warnte davor CO2-Bepreisung als Allheilmittel zu sehen. Hintergrund: Bei vielen Unternehmen bilden Energiekosten und damit die Kosten für CO2 nur einen relativ geringen Anteil an den Gesamtkosten. „Da kann man über einen CO2-Preis nicht viel machen.“