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Studie: E-Wirtschaft sichert 110.000 Arbeitsplätze in Österreich

Eine verlässliche Energieversorgung bilde die wesentliche Grundlage jeder modernen Volkswirtschaft. Die E-Wirtschaft leistet aber auch einen unmittelbaren Beitrag zur Wertschöpfung, tätigt umfassende Investitionen und schafft bzw. sichert Arbeitsplätze. Das Economica Institut für Wirtschaftsforschung hat nun im Auftrag von Oesterreichs Energie die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche untersucht. Mit der Ankündigung eines branchenweiten Abschalteverzichts bekräftigte Oesterreichs Energie Präsident Michael Strugl, dass die E-Wirtschaft auch gesellschaftlich Verantwortung übernimmt. Von Dezember 2023 bis März 2024 werden Stromabschaltungen im Fall von Zahlungsschwierigkeiten bei Haushaltskund:innen ausgesetzt. Darüber hinaus kündigte die Branche weiterer Maßnahmen an, um die Österreicherinnen und Österreicher gut durch den Winter zu bringen.

 

Die E-Wirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – zu diesem Ergebnis kommt die Studie des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung. „Mit einer Summe von rund 16 Mrd. Euro hat die E-Wirtschaft im Jahr 2022 fast vier Prozent zur gesamten Bruttowertschöpfung Österreichs beigetragen. Damit befindet sie sich in derselben ökonomischen Gewichtsklasse wie beispielsweise der gesamte Einzelhandel – und wir sprechen hier nur von den laufenden Aktivitäten der Branche“, erklärt Studienautor Christian Helmenstein. „Vier Euro, welche die Branche erwirtschaftete, bewirken eine Wertschöpfung weiteren drei Euro in anderen Branchen“, so Helmenstein. In der Studie wurden die Effekte der E-Wirtschaft im weiteren Sinn erfasst. Es wurden darin also auch vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche berücksichtigt, die die Aktivitäten der Branche erst ermöglichen, etwa die Herstellung von Kraftwerksteilen, der Leitungstiefbau, die Herstellung von Drähten und Kabeln, Stromtankstellen, Elektrikerleistungen sowie elektrotechnische Ausbildungen.
 

40.000 Stellen in der Branche

Betrachtet man die Bedeutung der E-Wirtschaft für den Arbeitsmarkt, bietet sich ein ähnliches Bild. „In der E-Wirtschaft selbst sind derzeit rund 40.000 Personen tätig, hinzu kommen weitere rund 66.000 Stellen, die indirekt auf die Aktivitäten der Branche zurückgehen oder von ihr induziert werden“, sagt Helmenstein. Besonders bemerkenswert ist dabei der hohe Anteil an Vollzeitstellen, das solide Niveau der Löhne und Gehälter und die gegenüber dem Durchschnitt der gesamten Volkswirtschaft mehr als doppelt so hohe Produktivität.
 

8 Mrd. Euro Steuern und Abgaben aus der E-Wirtschaft

Auch im Hinblick auf die öffentlichen Budgets spielt die E-Wirtschaft eine wichtige Rolle.  Insgesamt trug die Branche 2022 durch ihre laufenden Aktivitäten rund 8 Mrd. Euro an Steuern und Abgaben bei. Rund 5 Mrd. Euro stammen dabei direkt von den Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft. Rund 42 Prozent dieser Beträge gehen in Form von Einnahmen an den Bund, 30 Prozent an Sozialversicherungen, 13 Prozent an Ländern und 10 Prozent an Gemeinden.
 

Auch Investitionen schaffen Wertschöpfung

Neben ihren laufenden Tätigkeiten trägt die E-Wirtschaft auch durch umfangreiche Investitionen zur heimischen Wertschöpfung bei. „Im Jahr 2022 bewirkte die Branche in Österreich mit ihren Investitionen eine Bruttowertschöpfung von rund zwei Milliarden Euro – etwas mehr als eine Milliarde direkt in der E-Wirtschaft und eine weitere Milliarde in anderen Bereichen“, sagt Helmenstein. „Diese Aktivitäten schaffen bzw. sichern rund 22.000 Arbeitsplätze im Land.“ Betrachtet man den Impact der Investitionen ergibt sich ein ähnliches Bild: „Jede Million, die die E-Wirtschaft in Österreich investiert, generiert fast 600.000 Euro an Wertschöpfung im Land und schafft bzw. sichert rund sechs Beschäftigungsverhältnisse“, so Helmenstein.
 

E-Wirtschaft übernimmt gesellschaftlich Verantwortung

Neben dieser wirtschaftlichen Bedeutung übernimmt die E-Wirtschaft auch gesellschaftliche Verantwortung. Im Hinblick auf den bevorstehenden Winter haben sich die Unternehmen der Branche auf eine Reihe von Maßnahmen geeinigt, sagt Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der E-Wirtschaft. „Wir sehen, dass die Teuerung und die gestiegenen Energiepreise insbesondere einkommensschwache Haushalte vor Herausforderungen stellen. Um unsere Kundinnen und Kunden sicher durch die kommenden Monate zu bringen, werden auch die Unternehmen der E-Wirtschaft ihren Beitrag leisten“, so Strugl. Neben einem Verzicht auf Stromabschaltungen und soziale Unterstützungsmaßnahmen, gibt es Angebote im Bereich der Energieberatung und Maßnahmen zur Unterstützung von Kund:innen mit Zahlungsschwierigkeiten.

Im Detail wurden von den Mitgliedsunternehmen von Oesterreichs Energie folgende Maßnahmen beschlossen:

  • Abschalteverzicht
    Die österreichischen Lieferanten verzichten in der Zeit von 1. Dezember 2023 bis 31. März 2024 bei Haushaltskund:innen auf Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsverzug.
  • Unterstützungsmaßnahmen
    Die Unternehmen der E-Wirtschaft setzen eine Reihe von sozialen Unterstützungsmaßnahmen. Diese Maßnahmen werden auch im kommenden Winter fortgeführt. Oesterreichs Energie veröffentlicht einen Überblick über die Aktivitäten der Branche mit Kontaktinformationen.
  • Ratenzahlungsvereinbarung
    Um Kundinnen und Kunden bei Zahlungsschwierigkeiten zu unterstützen, bietet die Branche individuelle Ratenzahlungsvereinbarungen, im Rahmen der umfangreichen gesetzlichen Vorgaben an. Die Verrechnung von Zinsen bei Ratenzahlungen von Haushaltskund:innen wird in der Zeit von 1. Dezember 2023 bis 31. März 2024 ausgesetzt.
  • Energieberatung
    Die Lieferanten der E-Wirtschaft informieren Kund:innen über die Möglichkeiten den eigenen Verbrauch zu reduzieren, etwa durch Energiespartipps oder Energieberatungen.

Ansprechpartner

Christian Zwittnig
Leiter Kommunikation, Pressesprecher
+43 1 501 98 260
+43 676 845 019 260
c.zwittnig@oesterreichsenergie.at