Strompreisanalyse 2017
Oesterreichs Energie hat auf Basis der Daten von Eurostat die Entwicklung der Strompreise für Haushalts- und Industriekunden im mit Stand 2. Halbjahr 2016 analysiert.
Im abglaufenen Jahr 2016 haben steigende Steuern und Abgaben auf Strom die Stromkosten verteuert, während die Kosten für Energie und Netz gesunken sind und die Teuerung damit insgesamt für die Endkunden abfedern konnten. Insgesamt sind die Strompreise in Österreich ausgesprochen stabil und wettbewerbsfähig.
Der Anteil der gelieferten Energie am Gesamtpreis beträgt aktuell nur noch 32,2 Prozent, also weniger als ein Drittel. Die Netzkosten liegen bei 27,7 Prozent, Steuern und Abgaben summieren sich bereits auf 40,1 Prozent der Stromrechnung. So etwa stiegen die Ökostromförderkosten 2016 von 103 Euro auf 120 Euro pro Haushalt. Das bedeutet eine Verdreifachung seit 2007.
Der durchschnittliche Strompreis inklusive Netzkosten für Haushaltskunden in Österreich sank 2016 von 12,50 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 12.42 Cent. Durch steigende Abgaben- und Steuerbelastung stieg der Gesamtpreis pro kWh von 19,96 auf 20,34 Cent. Energie- und Netzkosten liegen damit aktuell unter den Werten von 2007, Steuern und Abgaben stiegen um 63 Prozent. Insgesamt liegt das heimische Strompreisniveau für Haushaltskunden im EU-Mittelfeld und unter dem durchschnittlichen EU-Strompreis. Österreichs Haushaltsstrompreise sind die achtbilligsten in der EU-15. Der Vergleich der Strompreise zeigt, dass es am österreichischen Strommarkt faire Preise und hohe Konkurrenz gibt.
Die Zahl der Haushaltskunden, die ihren Stromanbieter wechseln, lag 2016 bei 173.796, die Wechselrate betrug vier Prozent. 79 Prozent der Kunden und Kundinnen sind mit ihrem Stromanbieter voll zufrieden oder zufrieden.
Bei den Industriestrompreisen liegt Österreich deutlich unter dem EU-Schnitt und um mehr als 7 Cent unter dem Industriestrompreis Deutschlands. Im Europa-Vergleich sind Österreichs Industriestrompreise fünftniedrigsten der EU15. Inklusive Steuern liegt Österreich auf Rang 6 der EU15.
Die Börsenpreise im Stromhandel sind 2016 erneut gesunken. Das erschwert Investitionen in neue Anlagen zur Stromerzeugung.