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StromLinie 04-2022

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Die E-Wirtschaft hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Auf die – aus heutiger Sicht vergleichsweise moderaten – Preisausschläge zu Jahresbeginn folgten Monate der Krise – und der Krisenbekämpfung. Die Ereignisse begannen sich zu überschlagen. In Windeseile wurden auf nationaler und europäischer Ebene Kaskaden von Maßnahmen entwickelt, kommuniziert und umgesetzt.

Angesichts der Dramatik auf den Energiemärkten war dieses Vorgehen durchaus geboten – auch wenn die E-Wirtschaft nicht alle gesetzten Maßnahmen vorbehaltlos befürwortet. Im Hinblick auf die berechtigten Diskussionen über den richtigen Umgang mit Zufallsgewinnen würde sich die Branche etwa einen Ansatz wünschen, der das Problem stärker an der Wurzel packt. Als Alternative für einen langwierigen Umverteilungsmechanismus hat die Branche einen Vorschlag für einen direkten Strommarkteingriff entwickelt. Dieser Ansatz würde den Strommarkt europaweit stabilisieren, Unternehmen entlasten und Zufallsgewinne verhindern, bevor diese entstehen. Zudem würde er stabile Bedingungen für Energieversorger schaffen – das bringt Planungs­sicherheit und erleichtert Investitionen.

Kurzfristiges Agieren ist angesichts der atemberaubenden Dynamik auf den Energiemärkten unerlässlich – aber wir dürfen dabei die langfristigen Ziele nicht aus den Augen verlieren. 2030, also in bald sieben Jahren, soll Österreich ausschließlich mit erneuerbarem Strom versorgt werden – für sich ein ambitioniertes Vorhaben. Doch was auf den ersten Blick wie die Zielgerade aussieht, ist eigentlich eine Startlinie: Denn bis 2040 soll nicht nur der Strom  erneuerbar, sondern das Land klimaneutral sein. Was es dafür bräuchte, haben wir uns im Zuge der „Stromstrategie 2040“ nun erstmals angesehen. Die Details dazu finden Sie in dieser Ausgabe, so
viel sei aber verraten: Wir werden die erzeugte Strommenge gegenüber heute verdoppeln und die installierte Leistung verdreifachen müssen. Aber noch viel wichtiger: Wenn der Ausbau bis 2030 nicht gelingt, sind die Ziele 2040 nicht erreichbar.
 

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