Positionspapier der österreichischen Strom-Netzbetreiber – Smart Metering 2.0
Die „Intelligente Messgeräte-Einführungsverordnung – IME-VO“ des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend hat die Netzbetreiber im Rahmen der technischen Machbarkeit verpflichtet, bis Ende 2024 mindestens 95 % der an ihre Netze angeschlossenen Zählpunkte mit intelligenten Messgeräten gemäß den Vorgaben der Verordnung der E-Control, mit der die Anforderungen an intelligente Messgeräte bestimmt werden (Intelligente Messgeräte-Anforderungsverordnung 2011), auszustatten. Aus nachstehenden Gründen ist es jedoch bereits heute erforderlich die neuen technischen Anforderungen für die nächste Generation der intelligenten Messgeräte abzustimmen und daraus einen einheitlichen Companion Standard für alle Netzbetreiber in Österreich zu entwickeln. Ein Companion Standard ist eine einheitliche Definition von Funktionen und Protokollen, sowohl bezüglich Software als auch Hardware für den Datenaustausch zwischen Smart Metern und den zentralen Systemen. Dieser soll den seit Start der ersten Generation geänderten Rahmenbedingungen gerecht werden und die erkennbaren Zukunftsanforderungen abdecken.
- Der Wandel der Anforderungen an einen Netzbetrieb speziell im Niederspannungsnetz z. B. durch die stetige Zunahme von Elektromobilität und der Einspeisung von erneuerbarer Energie.
- Die zukünftige Veränderung der Netztarife z. B. Positionspapier Tarife 2.1 der E-Control, mit einer höheren Bewertung der Leistungskomponente
- Die europäischen Vorgaben hinsichtlich Flexibilität am Markt
- Prüfung und ggf. Einarbeitung der Empfehlungen aus
- „Studie zur Weiterentwicklung des österreichischen Stromzählersystems“ von der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen sowie des Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik im Auftrag der E-Control, 2022
- Rechnungshofbericht 2023 über „Intelligente Messegeräte (Smart Meter) – Einführungsstand 2022”
- E-Control Austria Monitoring Bericht 2024: „Bericht zur Einführung von intelligenten Messgeräten in Österreich 2024 – Berichtsjahr 2023“.
- Erfahrungen der Netzbetreiber aus den bisherigen Smart Meter Rollouts
Der Bedarf ergibt sich aus dem Umstand, dass die ersten Systeme in Österreich ab 2028 nach 20 Jahren das Ende der technischen Lebensdauer erreichen und es ein Interesse aller großen Netzbetreiber in Österreich gibt, eine gemeinsame zukunftsträchtige Lösung zu definieren.
Dieses Positionspapier soll als Basis für die Stakeholder dienen, um in Diskussionen ein gemeinsames Verständnis für die Anforderungen an die nächste Generation zu entwickeln, aber auch welche rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich sind, um einen wirtschaftlichen zweiten Smart Meter Rollout sicherzustellen. Auf dieser Basis wird ein gemeinsamer Companion Standard für Österreich definiert.