Bild im Seitenkopf

Photovoltaik-Potentiale im Gebäudesektor in Österreich bis 2040

Ungefähre Lesezeit dieser Seite: Minute(n)
Publikation herunterladen

Die Entwicklung der Photovoltaik und die Rahmenbedingungen der Markteinführung haben sich in den letzten Jahren fundamental verändert. Diskussionen über die Energieabhängigkeit des Landes, schwer kalkulierbare Strompreise und sinkende Einspeisetarife aber auch Infrastrukturen, die vor einem massiven Umbau stehen, sind die Rahmenbedingungen für diese Ermittlung der photovoltaischen Potentiale in Österreich auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen.  

Die in den letzten Jahren deutlich gesunkenen Kosten für photovoltaische Module eröffnen nun diverse weitere Möglichkeiten Photovoltaik an Gebäuden anzubringen; technologische Weiterentwicklungen haben dazu beigetragen, dass die Wirkungsgrade gestiegen sind und damit die Flächenerfordernis pro installierter Leistungseinheit gesunken ist. In dieser Studie werden daher auch Flächen als Potential angegeben, die bislang aus wirtschaftlicher Sicht als nicht nutzbar eingestuft wurden.  

Wesentlich ist es, die Potentialbegriffe klar zu definieren, wobei in dieser Studie eine exakte Unterscheidung zwischen physikalisch-theoretischen Potenzialen, technischen und wirtschaftlichen Potentialen sowie den sich als realisierbare Potentiale final ergebenden Werten definiert wurde.  

Ausgehend von aktuell (1.1.2024) installierten 6,3 GW photovoltaischer Leistung, bzw. 6,3 TWh/a, von denen etwa 85% auf Gebäuden installiert sind, wurde ein gesamtes wirtschaftliches Gebäude-Potential von etwa 27 TWh/a für Österreich ermittelt, wobei als realisierbar etwa 14-18 TWh/a ermittelt wurden. Von diesem Gesamtpotential sind aktuell bereits ca. 5 TWh/a tatsächlich umgesetzt. 

Die weiteren, noch offenen Gebäudepotentiale von etwa 9-13 TWh/a gelten unter der Annahme, dass sich die derzeitigen Rahmenbedingungen fortsetzen. Szenarien, die auf signifikant veränderten Rahmenbedingungen fokussieren, sind nicht Teil dieser Studie.  

Neben dem Potential an Gebäuden wurden auch die möglichen Potentiale auf anderen Infrastrukturen des Verkehrsbereiches, auf Gewässern und auf Deponien ermittelt. Diese liegen mit etwa 2,5 bis 3 TWh/a aber in einem vergleichsweise geringen Bereich. Die bereits umgesetzten Projekte in diesem Sektor verändern das noch offene Potential nur unwesentlich. 

Verglichen mit den Zielwerten für 2040, nach denen Photovoltaik gemäß Österreichischen Integrierten Netzinfrastrukturplan 41 TWh/a bzw. entsprechend der Stromstrategie von Oesterreichs Energie 30 GW (d.h. etwa 30 TWh) bereitstellen muss, reichen die Potentiale an Gebäuden und anderen Infrastrukturen daher keinesfalls aus, um diese Ziele zu erreichen. 

Zum Erreichen der Klimaziele wird es daher notwendig sein, diese Gebäudepotentiale ambitioniert zu nutzen aber neben den Gebäuden und anderen Infrastrukturen speziell auch die Photovoltaik auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und Flächen im Grünland voranzutreiben und die aktuellen Barrieren abzubauen.