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Netzberechnungen Österreich - Auswirkungen von PV und E-Mobilität

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Die Pläne der Bundesregierung zur Umsetzung der energiepolitischen Ziele zur Dekarbonisierung des Energiesystems stellen die österreichischen Netzbetreiber vor massive Herausforderungen. Zusätzliche Anforderungen an die Netze insbesondere aus dem zu erwartenden Ausbau der dezentralen PV-Erzeugungsanlagen und der zunehmenden Durchdringung mit Elektromobilität werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich signifikante Investitionen in die Netze erfordern.

Die Projektgruppe Netzberechnungen Österreich des AK Verteilernetze hat ab Juni 2019 unter Beteiligung von Netzbetreibern aller Bundesländer und auch aller großen Städte Österreichs ein Berechnungskonzept erarbeitet, das in drei Szenarien (10 % und 30 % Markdurchdringung mit E-Mobilität, sowie Zuwachs an PV im Faktor *8 gegenüber dem Stand Anfang 2020) ermittelt, welche Ausbaumaßnahmen bei den einzelnen Netzbetreibern erforderlich sein werden. Diese Berechnungen bildeten die Basis dafür, auch einen allfälligen Ausbaubedarf im Übertragungsnetz der APG abzuschätzen.

Darauf aufbauend wurden unter Berücksichtigung der individuellen spezifischen Netzausbaukosten der einzelnen Netzbetreiber die monetären Auswirkungen berechnet.

Um international gebräuchlichen wissenschaftlichen Kriterien zu genügen, erfolgten sämtliche Arbeiten einschließlich der finalen Formulierung der Studie unter Beiziehung eines wissenschaftlichen Beirates gebildet aus Vertretern des AIT, der FH Vorarlberg und der Montanuni Leoben.

Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich aus einer Reihe anderer Empfehlungen vor allem vier Handlungsmöglichkeiten zur maßvollen Begrenzung der Zusatzkosten ableiten.

  1. Einführung einer spürbaren Leistungspreiskomponente in den Netztarifen, um eine maßvolle Nutzung der wertvollen Netzreserven zu beanreizen.
  2. Rechtskonforme Nutzung der Daten aus intelligenten Messgeräten (Smart Meter).
  3. Begrenzung der Einspeisung von PV-Anlagen auf 70% der Kilowattpeakleistung, ähnlich wie in Deutschland.
  4. Kurzzeitige Begrenzung der maximalen Ladeleistungen von E-Fahrzeugen ganz im Sinne der seit Jahrzehnten bewährten Rundsteuerung und Schaltuhren
     

Studienpräsentation

Reinhard Nenning, Leiter Netzplanung und Power Quality, Vorarlberger Energienetze GmbH, präsentierte bei den vom 27.-28. Jänner 2021 gemeinsam veranstalteten ATZlive-Fachtagungen "Der Antrieb von morgen" und "Grid Integration + Electrified Mobility" einen Vortrag zur  Studie „Netzberechnungen Österreich“.