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Wie wollen wir arbeiten in einer Gesellschaft der KI?

Welche Rolle wird Künstliche Intelligenz in Zukunft in der Arbeitswelt spielen? Wie kann diese neue Form der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine am besten funktionieren? Worauf ist zu achten, um alle Generationen auf die KI-Reise in der Arbeitswelt mitzunehmen? Diese Fragen rund um den Aufstieg der digitalen Intelligenz diskutierten Anna Nowshad, Martina Reicher und Michaela Sapetschig im Zuge des Oestereichs Energie Kongress 2024.

Die Arbeitswelt verändert sich, und das immer schneller. Laut einer Studie von Deloitte beträgt die Halbwertszeit von beruflichen Skills mittlerweile nur noch rund zwei bis fünf Jahre. Zudem wird die Arbeitskraft zu einer immer wertvolleren Ressource - bis 2020 werden rund 300.000 Arbeitskräfte fehlen. „Dabei handelt es sich nicht um einen Fachkräftemangel, sondern um einen tatsächlichen Arbeitskräftemangel über alle Branchen hinweg“, so Nowshad. Doch wie kann Künstliche Intelligenz (KI) und die Digitalisierung in Zukunft genutzt werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen?

In den Unternehmen wird das Potenzial von KI durchaus erkannt, auch in der E-Wirtschaft. Dennoch fühlen sich nur wenige Betriebe gut darauf vorbereitet. Auch im Energiesektor sind Tätigkeiten grundsätzlich automatisierbar und digitalisierbar. Dies funktioniere aber nicht von selbst, denn es sind nicht Jobs an sich, die digitalisierbar sind, sondern Teile von bestimmten Tätigkeiten. Michaela Sapetschnig betont: „Es gibt kaum ein Unternehmen, das KI nicht schon in irgendeiner Form nutzt. Aber wir stecken hier wahrscheinlich alle noch in den Kinderschuhen.“

Die wichtigsten Aussagen

  • Die Arbeitswelt von morgen braucht neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.
  • Je digitaler die Welt wird, desto mehr muss auf die Menschlichkeit geachtet werden.
  • KI ersetzt Job-Teile, aber nicht ganze Jobs.

KI geht alle an

Künstliche Intelligenz sei zwar nicht neu – ganz im Gegensatz zu ihrem flächendeckenden Gebrauch. Das habe auch Auswirkungen auf die Art des Arbeitens. „Den einen fertigen Mitarbeiter für den einen Job gibt es heute nicht mehr. Dafür wird es wichtiger, auf die verfügbaren Skills innerhalb eines Teams zu schauen und danach die Aufgaben zu verteilen“, so Nowshad.

Wichtig bei Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz sei es, alle Mitarbeitenden abzuholen und mitzunehmen. Dies gelte für die digital-affine Gen Z ebenso, wie die älteren Generationen mit einem höheren Erfahrungswissen. „Wir setzen viel auf Weiterbildung und schulen auf einer breiten Basis, um ein gutes Grundlagen-Know-how sowie fachunabhängige Kompetenzen unserer Mitarbeiter:innen zu stärken”, erklärt Martina Reicher.

Die Themen Ethik oder Datenschutz seien in diesem Zusammenhang besondere Herausforderungen. Hier braucht es ein klares Bekenntnis und transparente, verbindliche Spielregeln.

Einigkeit bestand bei allen Vortragenden darin, dass Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken ist. Entscheidend ist es, eine Balance zu finden, wie diese innovativen Technologien genutzt werden, ohne dass der Mensch und die Menschlichkeit dabei verloren gehen. Skills wie Kreativität, Neugier, Empathie oder Problemlösungskompetenz werde die KI auch in Zukunft nicht ersetzen können.

Podiumsteilnehmer:innen

 

Anna Nowshad
Partner Consulting Deloitte Österreich

Martina Reicher
Head of People & Culture, Windkraft Simonsfeld

Michaela Sapetschnig
Head of Human Resources, KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft