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Stromcamp: Wie können wir Akzeptanz für unsere Projekte erzielen?

Oesterreichs Energie

„Wie schaffen wir es, dass aus einem ja zur Energiewende auch ein ja zu Infrastruktur und damit ein ja zu Windrädern, Photovoltaik, Stromnetzen oder Speichern wird?“, das war unsere Leitfrage beim FuturE Stromcamp von Oesterreichs Energie und der Österreichischen Energieagentur am 16. Mai 2022.

Franz Strempfl, Spartensprecher Netze von Oesterreichs Energie und Geschäftsführer der Energienetze Steiermark, schilderte die Herausforderungen im Bereich der Infrastruktur und warum diese massiv ausgebaut werden muss. Er gab auch Einblick in einen Best Case beim Ausbau des Stromnetzes: als Erfolgsfaktoren dafür nannte er die Darstellung des lokalen Nutzens und die starke Einbindung der lokalen Politik. 

Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, skizzierte im Anschluss die Rolle der Länder und Gemeinden bei Akzeptanz-Themen rund um die Energiewende. Er wies darauf hin, dass man die richtigen Menschen zur richtigen Zeit einbinden muss und niemanden vergessen darf. 

Sigrid Stagl, Universitätsprofessorin an der WU Wien und Scientist for future, präsentierte Ergebnisse aus einer aktuellen Studie zum Thema Akzeptanz. Sie betonte u.a., dass es um klare Ziele und Vertrauen geht: Vertrauen in den Prozessführer, den Prozess selbst und in das Ergebnis. Ehrlich partnerschaftlicher Umgang und Transparenz sind dabei entscheidend. 

Franzisca Weder, Associate Professor an der University of Queensland und an der Universität Klagenfurt, ergänzte, dass es ein gemeinsames Ziel und einen klaren Leitwert braucht. Sie plädiert dafür, Dissens als Nährboden zu verstehen. Es braucht eine kontrollierte Problematisierung in entsprechenden Kommunikationsräumen. So können Probleme gemeinsam definiert und auch Lösungen gesucht werden.

Agnes Zauner, politische Geschäftsführerin von Global 2000, fokussierte in ihrem Vortrag auf das Thema „Wie können wir Klimaschutz und Naturschutz vereinen?“ Sie betonte, dass das fossile Energiesystem zwar massive Schäden verursacht, aber gleichzeitig nicht in der Landschaft sichtbar ist. Das hingegen ist bei Windkraft oder Photovoltaik anders. Diese Technologien sollten als Teil einer klimafreundlichen Kulturlandschaft verstanden werden. Akzeptanz dafür kann ihr zu folge am besten erreicht werden, wenn Menschen persönlichen Nutzen aus den Projekten ziehen können. Das ist etwa bei Bürger:innen-Kraftwerken oder ähnlichen Projekten der Fall. 

 

In den Workshops am Nachmittag wurden sehr unterschiedliche Zugänge und Lösungsvorschläge erarbeitet, die wir uns nun genauer ansehen und in unsere Planungen mit aufnehmen.