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Meilenstein für schwallbelastete Gewässer mit klaren Standards

E-Wirtschaft und Wasserwirtschaftsministerium präsentieren Entwurf zu Schwallleitfaden

Die Vereinbarkeit von Wasserkraft und Umweltschutz ist von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele und die Erreichung der Umweltziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) hat heute zusammen mit Oesterreichs Energie einen Leitfadenentwurf dazu vorgestellt. Damit werden erstmals Standards für den Umgang mit schwallbelasteten Gewässern geschaffen, die es ermöglichen, ökologische Ziele mit den Erfordernissen der Energieerzeugung in Einklang zu bringen. 

Wasserminister Norbert Totschnig betont die Bedeutung dieses Meilensteins: „Unser Ziel ist es, das gute ökologische Potential in schwallbelasteten Gewässern zu erreichen. Dabei berücksichtigen wir nicht nur die ökologischen Effekte von Maßnahmen, sondern auch mögliche Auswirkungen auf die erneuerbare Stromerzeugung aus Wasserkraft. Die Veröffentlichung des Leitfadens ist ein wichtiger Meilenstein und gewährleistet eine einheitliche und transparente Vorgangsweise in Österreich.“  

Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke sind bereits heute, aber noch viel mehr zukünftig integraler Bestandteil des Energiesystems in Österreich. Diese Anlagen ermöglichen es die schwankende Erzeugung aus Windkraftwerken und PV-Anlagen sicher in das Stromsystem zu integrieren und Erzeugungslücken zu überbrücken. Die stark steigenden und sinkenden Pegelstände, die durch das Ablassen von Wasser aus Speicherseen entstehen, können jedoch negative Auswirkungen auf die Gewässerökologie haben. Über 700 km der österreichischen Fließgewässer sind signifikant schwallbelastet. In diesen Strecken sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, um ein „gutes ökologisches Potential“ zu erreichen. 
 

Leitfaden vereint Energiewirtschaft und Ökologie 

Zur zielgerichteten Entwicklung von ökologischen Verbesserungsmaßnahmen bei schwallbelasteten Gewässern haben Oesterreichs Energie und das BML heute den Entwurf eines Leitfadens vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei “Best Practice”-Lösungen im Bereich Wasserkraft, die eine möglichst hohe ökologische Wirkung und minimale Auswirkungen auf die energiewirtschaftliche Nutzung vereinen. Darauf aufbauend können individuelle Maßnahmenpakete erarbeitet werden, die es unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten ermöglichen, den ökologischen Zustand betroffener Gebiete deutlich zu verbessern. 
 

E-Wirtschaft arbeitet an Lösungen

Die Grundlagen für diesen Erfolg bildet das seit 2020 laufende Forschungsprojekt „ÖkoReSch“ zur Erreichung eines guten ökologischen Potenzials in hochalpinen Restwasserstrecken und schwallbelasteten Gewässern. Ziel dieses gemeinsamen Projekts von BML und Oestereichs Energie ist die Entwicklung von Lösungen, die zielgerichtete Umsetzung von ökologischen Verbesserungsmaßnahmen ermöglichen.

Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, verweist in diesem Zusammenhang auf die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Energiewirtschaft und Verwaltung. „Im Sinne der Vereinbarkeit von Klimaschutz und Umweltschutz legen wir bei allen Erneuerbaren-Projekten großen Wert auf die ökologischen Aspekte. Die Speicher im hochalpinen Bereich stellen uns dabei aber vor besondere Herausforderungen“, erklärt Schmidt. „Der heute vorgestellte Entwurf schafft nun Klarheit und erleichtert unseren Unternehmen künftig das richtige Vorgehen.“ 
 

Speicher ökologisch betreiben 

Um Speicher möglichst ökologisch verträglich und gleichzeitig energiewirtschaftlich effizient zu betreiben, setzt die E-Wirtschaft laufend Maßnahmen zur Minderung von negativen Effekten auf die Gewässerökologie und arbeitet an umfangreichen Forschungsprojekten. Um künftig wissenschaftlich fundierte Aussagen über die bestmöglichen Maßnahmen an einzelnen Standorten treffen zu können, werden im Rahmen von Forschungsprojekten Grundlagen geschaffen, die sowohl ökologische als auch energiewirtschaftliche Interessen berücksichtigen.  

Mit der heutigen Veröffentlichung des Entwurfs des Leitfadens zur Bewertung und Minderung der Auswirkungen von Schwallbelastungen besteht nun auch die Möglichkeit dazu Stellung zu nehmen. 

 

Christian Zwittnig
Leiter Kommunikation, Pressesprecher
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