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Energiekongress: 100 Milliarden Euro für Erneuerbare bis 2040

Branche bereit für Rekord-Investition, fordert aber geeignete Rahmenbedingungen. Keine Energiezukunft ohne Länder und Gemeinden. Klares Bekenntnis zu „go to areas“ vom Österreichischen Gemeindebund beim Oesterreichs Energie Kongress 2022, WKO sieht Rechtsunsicherheit durch neue Genehmigungskriterien in der UVP-Novelle.
 

„Ambitionierte Ziele brauchen innovative und mutige Wege“ – mit diesen Worten forderte Karl Heinz Gruber, Spartensprecher Erzeugung bei Oesterreichs Energie und Geschäftsführer der Verbund Hydro Power GmbH geeignete Rahmenbedingungen für den Erneuerbaren-Ausbau in Österreich. „Bis 2040 brauchen wir 100 Milliarden Euro allein für die Erzeugung“, rechnet Gruber vor. „Die Branche kann das bewältigen, aber nur wenn die Politik mitzieht.“ Generell, so Gruber, sei die Energiewende schon absolviert – jetzt müsse Österreich entschlossen die Energiezukunft vorantreiben. Die Etappen dabei: Eine Verdopplung der Stromerzeugung bis 2040 und eine Verdreifachung der Leistung gegenüber heute.
 

Gemeindebund für „go to areas“

Ein klares Bekenntnis zu „go to areas“ für einen beschleunigten Erneuerbaren-Ausbau kam von Rupert Dworak, dem Vizepräsidenten des Österreichischen Gemeindebundes: „Je mehr Zonen wir haben, desto besser ist es.“ Kritik an einzelnen Bundesländern übte Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich. „Ja, es gibt genug Lippenbekenntnisse. Wenn man sich aber ansieht, was konkret auf dem Tisch liegt, schaut es schon anders aus.“ Es könne nicht sein, dass etwa einzelne Bundesländer Windräder schlichtweg ablehnen würden. „Ohne Bundesländer keine Energiezukunft“, so Prechts-Grundnig. „Es wird höchste Zeit, dass alle Bundesländer an Bord kommen.“


WKO kritisiert UVP-Novelle

Ein Bekenntnis zum Erneuerbaren-Ausbau angesichts der „ernsthaften Energiekrise“ kommt von Jürgen Streitner, Abteilungsleiter Umwelt- und Energiepolitik bei der Wirtschaftskammer Österreich. „Die Preise müssen runter, es geht um den Wirtschaftsstandort“, sagt Streitner. „Der Ausbau von Wind, Wasser und Photovoltaik bringt natürlich keine rasche Abhilfe – umso mehr müssen wir Tempo reinbringen.“ Kritisch sieht Streitner einzelne Punkte der UVP-Novelle: „Einzelne Genehmigungskriterien schaffen eher Rechtsunsicherheit, als dass sie rasche Lösungen bringen.“
 

Verbindliche Ziele und zügige Umsetzung

Vier Handlungsfelder für einen nachhaltigen Erneuerbaren-Ausbau sieht Gerhard Marterbauer, Industry Leader Energy, Resources & Industrials bei Deloitte Österreich: Verbindliche Ziele, eine gesamthafte Betrachtung von Klimastrategie und Energieeffizienz, eine Minimierung des Investitionsrisikos für Unternehmen und eine abgestimmte, internationale Vorgangsweise.

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