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E-Wirtschaft thematisiert lange Verfahrensdauer bei wichtigen Infrastrukturprojekten

Präsident Schitter: Für eine gemeinsame Klima- und Energiestrategie braucht es Ausbau der erneuerbaren Energiequellen

Der geplante Umbau der Energieversorgung hin zu mehr Nachhaltigkeit und mehr Strom im Energiesystem wird durch lange Verwaltungsverfahren bei wichtigen Infrastrukturprojekten gebremst. Das zeigt eine aktuelle Darstellung über zuletzt verwirklichte Infrastrukturprojekte im Stromsektor. Leonhard Schitter, Präsident von Oesterreichs Energie: „Für eine gemeinsame  integrierte Klima- und Energiestrategie braucht es schnellere Verfahren. Die Standortoffensive der Bundesregierung sollte hier ansetzen um wichtige Infrastrukturprojekte voranzutreiben.“

Beispiele für überlange Verfahren gibt es sowohl bei Kraftwerken als auch im Netzbereich. Bis Strom durch die so genannte Steiermark-Leitung fließen konnte, dauerte es mehr als 20 Jahre. Beim Kraftwerk Kaunertal vergingen bisher mehr als zehn Jahre, beim Kraftwerk Kühtai mehr als elf Jahre. Ein Jahrzehnt ging für das Gemeinschaftskraftwerk Inn ins Land, fünf Jahre bisher bei der Innstufe Imst-Haiming. In Kärnten brauchte es für die Netzabstützung Villach 13 Jahre, in Oberösterreich bisher neun, bzw. zehn Jahre für die 110-KV-Leitungen im Almtal und Pramtal. Schitter: „Um gemeinsam die Energiewende zu schaffen, braucht es einen massiven Ausbau der Stromproduktion aus Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft sowie der Speicher und Netze. Das gelingt uns nur, wenn wir auch rasch bei den dafür notwendigen Verwaltungsverfahren vorankommen.“ Umwege auf dem Weg zur Realisierung von Infrastrukturvorhaben seien daher im Interesse einer sauberen Energieversorgung abzubauen, so Schitter.

Ehrgeiziges Ziel 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030

Die österreichische Bundesregierung hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt, nämlich den Stromverbrauch bis 2030 zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien zu decken. Die E-Wirtschaft begrüßt dieses Ziel und Schitter betont: „Der Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und der dafür notwendigen Netze und Speicher muss erleichtert und beschleunigt werden.“ Investitionssicherheit, kürzere und effizientere Genehmigungsverfahren sind wichtige Eckpfeiler für den Erfolg der geplanten Klima- und Energiestrategie. Um auf 100 Prozent Erneuerbare im Stromsystem zu kommen und unseren Mehrbedarf abzudecken, müssten wir laut einer Evaluierung der Austrian Energy Agency aber etwa rund 35 TWh mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen und transportieren können als heute. Das ist etwas mehr als dreimal der ganze Strombedarf von Wien und Umgebung.

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