Reden wir über Strom

Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie klärt in unserer neuen Kommentarreihe, die auch in Kronen Zeitung veröffentlicht wird, wichtige Fragen rund um das Thema Strom.
Resilienz statt Rabatte
29.11.2025
Die Regierung hat ein grundsätzlich vernünftiges Strommarktgesetz vorgelegt. Inhaltlich geht dabei Vieles in die richtige Richtung: Vorhandene Kapazitäten sollen künftig noch besser genutzt, netzdienliches Verhalten belohnt und kluge Anreize für Investitionen geschaffen werden. Zugegeben, noch nicht alles ist ideal – insbesondere die noch stärkere Belastung von Stromerzeugern durch Netztarife lehnen wir weiterhin ab. Sie würden Stromimporte begünstigen und den Erneuerbaren-Ausbau bremsen ohne Kunden nachhaltig zu entlasten. Insgesamt kann das neue Gesetz aber einen wichtigen Beitrag leisten, um die Kosten für die Modernisierung unseres Energiesystems im Rahmen zu halten. Was diesem Vorhaben aber in keinster Weise gerecht wird, ist sein neuer Name: „Günstiger-Strom-Gesetz“ – denn billiger wird der Strom dadurch sicher nicht. Wie auch? Wir befinden uns mitten im größten Umbau, den unser Energiesystem bislang gesehen hat. Er macht uns unabhängiger und widerstandsfähiger. Er stärkt unsere Versorgungssicherheit und unseren Wirtschaftsstandort. Er schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land. Wer aber heute Billigstrom für morgen verspricht, schafft Erwartungen, die sich nicht erfüllen werden. Das größte Infrastrukturprojekt unserer Zeit ist eine Chance. Es ist eine Investition in unsere Zukunft – und die findet man üblicherweise nicht im Sonderangebotsregal.
oesterreichsenergie.at


