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Helden der Versorgungssicherheit

Die Corona-Pandemie hat unser Alltagsleben grundlegend verändert. Doch eines ist auch in Krisenzeiten gleich geblieben: Österreichs Stromversorgung ist gesichert.

Das verdanken wir über 20.000 Menschen, die in der Energiewirtschaft arbeiten. Sie sorgen dafür, dass der Strom in Österreich weiter fließt. Auch unter herausfordernden Bedingungen und höchsten Sicherheitsmaßnahmen. Damit zeigen sie, auf Österreichs Energieversorger ist auch in kritischen Zeiten Verlass.

Wir möchten einen Einblick geben, was diese Helden der Versorgungssicherheit täglich leisten. Deshalb haben wir ihre Geschichten gesammelt. Wir haben gefragt: Was bewegt die Menschen, die Österreich in Bewegung halten. 

Karoline Pinner; Wiener Netze
© Wiener Netze

Karoline Pinner

Projektleiterin
Wiener Netze

 

Wir als Verteilnetzbetreiber ermöglichen die Energiewende und stehen mit dieser Aufgabe vor vielen Herausforderungen, die auch in der Pandemie nicht kleiner werden. Wir arbeiten an der Digitalisierung und dem Ausbau des Stromnetzes. Die Zeit ist also generell fordernd. Was sich geändert hat, ist, dass auch Bau- und Planbesprechungen online stattfinden.

Wien am Laufen zu halten ist sehr fordernd in dieser Zeit, aber auch sehr motivierend. Ich bin stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen: Wir sind wirklich ein Team und machen mit großem Einsatz das Beste aus der Situation!

Patrick Pedronetto; Verbund
© Verbund

Patrick Pedronetto

Dispatcher
Verbund Energy4Business

 

Der Job eines Dispatchers im Verbund-Hauptlastverteiler ist hochspezialisiert. Er besteht vor allem daraus, den Überblick über mehr als 130 Kraftwerke zu behalten sowie die aktuelle und dynamische energiewirtschaftliche Lage einzuschätzen. Im Fokus steht der effiziente und sichere Kraftwerkseinsatz, die Erfüllung regulatorischer und richtiger Handelsentscheidungen am Markt. Besonders bei extremen Wetterbedingungen oder kritischen energiewirtschaftlichen Situationen kann dies sehr fordernd sein.

Ein hohes Maß an Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen der Kraftwerksgesellschaften sowie auch dem zeitkritischen Tradingbereich und anderen Geschäftsbereichen ist ein Schlüsselelement in der Arbeit des Dispatchers. Diese Kommunikation wurde nahezu zur Gänze auf eine digitale Kommunikation umgestellt mit all seinen Vor- und Nachteilen.

Als Dispatcher ist man an seinen Arbeitsplatz gebunden, weshalb für diesen Bereich bereits mit Beginn der Pandemie besonders strenge Corona-Maßnahmen und höchste Hygiene-und Zutrittsstandards festgelegt wurden. Ein rigoroses Standortschutzkonzept sowie ausreichend Schutzausrüstung, Reduktion der sozialen Kontakte, getrennte Teams sowie die Bereitschaft für längere Isolation am Firmenstandort gehen mit diesen Maßnahmen einher. Seit Omnikron im Speziellen sind persönliche Kontakte mit Kolleginnen und Kollegen sowie Kontakte im privaten Bereich auf das Minimum reduziert worden und eine Einhaltung der strengen Maßnahmen unabdingbar um eine Infektion innerhalb der kleinen getrennten 24/7 Teams und damit eine notwendige Isolation zu vermeiden. Besonders als junger Vater hoffe ich, dass wir alle gesund bleiben und ich nicht lange von meiner Familie getrennt sein muss.

Dispatcher bei Verbund zu sein ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und mit unterschiedlichen Herausforderungen und hoher Dynamik verbunden. Ich bin glücklich diesen abwechslungsreichen Beruf ausüben zu dürfen und täglich mein Bestes geben zu dürfen, um einen sicheren Betrieb mit größtmöglicher Effizienz zu gewährleisten – mit oder ohne Krise. Als kleines Zahnrad im großen Getriebe der Krisenbewältigung und Krisenmanagement meine Rolle wahrnehmen und einen Beitrag leisten zu dürfen macht mich stolz und bereitet mir große Freude.

Dominik Maylandt; IKB
© IKB

Dominik Maylandt

Netzmonteur
Innsbrucker Kommunalbetriebe

Die große Herausforderung durch Corona beziehungsweise die derzeitige Omikron-Welle ist, sowohl den laufenden Betrieb, als auch die Stromversorgung in Innsbruck und in den umliegenden Versorgungsgebieten aufrechtzuerhalten – und das mit möglichst wenigen Infektionen und Ausfällen im Betrieb. Wir halten uns an sehr strenge Sicherheitsmaßnahmen, was für uns selbstverständlich, aber natürlich auch belastend ist. Es herrscht kein alltäglicher Normalzustand mehr. Da wir bei unserer täglichen Arbeit den Sicherheitsabstand nicht immer einhalten können, müssen wir zum Beispiel nicht nur in Räumen und Fahrzeugen, sondern oft auch im Freien eine Maske tragen. Auch das Arbeitsklima leidet unter der Situation. Es fehlen die sozialen Kontakte und das kollegiale Miteinander. Eingespielte Arbeitsteams mussten neu zusammengestellt werden, um die Ausfälle möglichst gering zu halten.

Zum Glück halten sich die Ausfälle bei uns im Betrieb noch in Grenzen, sodass sich der Alltag bis auf eben diese Sicherheitsmaßnahmen nicht allzu stark geändert hat. Eine aufrechte Stromversorgung können wir daher weiterhin ohne Probleme sicherstellen – dank mehrerer interner Sicherheitsstufenpläne sogar dann, wenn die Zahlen weiter steigen.

Ehrlich gesagt fühlt man sich auch nicht anders als zuvor. So wie vor der Pandemie geht man weiterhin seinen Tätigkeiten gewissenhaft nach und verrichtet seine Arbeit. Das ist schließlich unser Beruf. Es sollte für uns keinen Unterschied machen, ob wir während einer Pandemie oder eines Normalzustandes für die Versorgungssicherheit Innsbrucks zuständig sind. Wir werden immer das Bestmögliche unternehmen, um den Bürgerinnen und Bürgern den benötigten Strom zu liefern.

Marion Hinterreiter; Salzburg AG
© Neumayr/Christian Leopold

Marion Hinterreiter

Sicherheitsmanagerin und Teil des Krisenstabs
Salzburg AG

An den Geruch von Desinfektionsmittel haben wir uns alle gewöhnen müssen, genauso wie ans regelmäßige Gurgeln oder an den Stich in den Oberarm. Damit unsere Kolleginnen und Kollegen bestens geschützt sind, erarbeiten und überarbeiten wir regelmäßig im Krisenstab alle notwendigen Schutzmaßnahmen.

Roland Bergmayer; Energie Steiermark
© SYMBOL/Energie Steiermark

Roland Bermayer

Leiter der Netzleitwarte
Energie Steiermark

 

Der Grazer leitet die Netzleitwarte der Energie Steiermark und stellt mit seiner Mannschaft sicher, dass dem Land zu keiner Zeit der Strom ausgeht. In dem bunkerartig gesicherten Bau im Raum Graz, dessen genauer Standort aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht wird, laufen die Nervenstränge des steirischen Strom- und Gasnetzes zusammen. Zentrales Augenmerk in diesen Wochen: So hoch die aktuelle Coronawelle auch ausfallen wird, der Betrieb in der Netzleitwarte muss weiterlaufen, Infektionen unter den Mitarbeitern sind unter allen Umständen zu vermeiden. „Man muss immer die volle Ruhe bewahren und im Krisenfall Prioritäten setzen und alles der Reihe nach abarbeiten. Das Schlimmste wäre es, in der Leitwarte Panik zu verbreiten“, so Bergmayer.

Gert Greier; Salzburg AG
© Neumayr/Christian Leopold

Gert Greier

Kantinenchef
Salzburg AG

Mit hungrigem Magen kann man keine Krise bewältigen. Daher versorgen wir unsere Kolleginnen und Kollegen in der kritischen Infrastruktur gerne mit frischem Essen. Und sie kümmern sich darum, dass auch in Coronazeiten Strom, Gas und Wasser wie gewohnt fließen kann.

Lukas Medwed
© IKB

Lukas Medwed

Netzbetriebsassistent
Innsbrucker Kommunalbetriebe

Mit Corona hat sich für viele einiges geändert. Ich musste mich stets auf neue dynamische Herausforderungen stellen. Die innerbetrieblichen Maßnahmen wurden von Anfang an speziell auf die strikte Trennung der Leitstellenmitarbeiter ausgelegt. In meinem Fall als Netzbetriebsassistent oder Springer, der auch im Büro tätig ist, bedeutet dies einen erhöhten Aufwand und Flexibilität. So kann ein Arbeitstag laut Dienstplan entweder im Büro oder im Homeoffice beginnen, bei einem Ausfall des diensthabenden Leitstellenmitarbeiters muss ich aber entweder in der Haupt- oder in der Notwarte einspringen. Ein Springer muss sich bei uns immer im Büro befinden, die restlichen arbeiten im Homeoffice.

Trotz der fortschreitenden Digitalisierung in Hinblick auf Besprechungen und persönliche Gespräche muss ich klar feststellen, dass die Corona-Pandemie die Arbeitswelt sehr zulasten der sozialen, zwischenmenschlichen und präsenten Interaktion verändert. Die Kollegen der Leitstelle nach mehreren Wochen wieder einmal face-to-face zu sehen und Neuigkeiten bei einem Kaffee auszutauschen, ist aktuell leider nicht mehr als ein Wunschtraum.

Ich fühle mich geehrt und zum weiteren Helfen verbunden. Es gibt mir ein Gefühl der Genugtuung, wenn ich Störungen im Stromnetz und Probleme der Bevölkerung möglichst ohne Wahrnehmung derer lösen kann. In solch einer verantwortungsvollen Position einen Beitrag zur Krisenbewältigung in Österreich zu leisten, ist für mich – wie auch für viele Menschen, etwa im Gesundheitsbereich – eine Selbstverständlichkeit. Wir durchleben alle gemeinsam diese schwierigen Zeiten und sollten uns gegenseitig unterstützen und helfen, um gestärkt aus dieser Krise zukommen.

Martin Kronabitter; APG
© APG

Martin Kronabitter

Leiter Krisenstab / Teamleiter HSEQ
APG/Wien IZD-Tower

Die Omikron-Welle hat unser aller Arbeitsleben wieder einmal geändert und auch die E-Wirtschaft vor neue Herausforderungen gestellt.

Wir werden dadurch aber auch immer „resilienter“ und haben in den vergangenen zwei Jahren gelernt, uns Veränderungen schneller anzupassen.  

Homeoffice, Lockdown oder Hochrisikogebiete haben uns am Beginn der Pandemie noch vor Herausforderungen gestellt. Mittlerweile gehört es zur Normalität als Infrastrukturbetrieb schnell zwischen Lockdown und Lockerung umzuschalten.

Die Konzepte liegen auf dem Tisch und müssen bei Bedarf nur in Kraft gesetzt werden. Ich bin daher auch davon überzeugt, dass wir auch lernen werden, mit hohen Inzidenzzahlen umzugehen.

Es ist ein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass man einen Beitrag zur Krisenbewältigung leistet. Es macht mich stolz, sagen zu können „auch ich bin ein kleines Rädchen, dass zur Funktion der österreichischen Energieversorgung und sicheren Stromversorgung beiträgt.“