Helden der Transformation
Elektrifizierung und wirtschaftlicher Erfolg vertragen sich nicht? Von wegen! Wir holen exemplarisch sechs in Österreich tätige Industriebetriebe vor den Vorhang, die exakt das Gegenteil beweisen und für die die Transformation des
Energiesystems zu einer absoluten Erfolgsstory wurde.
Fronius

Sitz: Pettenbach/Oberösterreich
Geschäftsmodell für die Energiezukunft: Vision 24 Stunden Sonne
Zahlen
Konzernumsatz: 932 Mio. Euro
Exportquote: 90 %
Mitarbeitende insgesamt: 6.700
Mitarbeitende in F&E: 960
Auszubildende: 172
Patente: 1.752
Internationale Gesellschaften: 37
Die Erfolgsstory
Der Schweiß- und Solartechnikspezialist aus Oberösterreich profitiert derzeit sehr stark von der steigenden Nachfrage nach Wechselrichtern, Batteriespeichern, Wärme- und E-Mobilitäts-Lösungen. Diese Nachfrage gießt das Unternehmen in ein umfassendes Produktportfolio, das als eine Komplettlösung für die Energieunabhängigkeit gelten kann. Der Claim, den man kreiert hat, um diesen Anspruch zu untermauern, lautet: Vision 24 Stunden Sonne.

Dementsprechend hat Fronius sein Angebot aktuell um die Hochvoltbatterie Fronius Reserva erweitert, die notstrom- und schwarzstartfähig ist und somit selbst bei Netzausfall weiter geladen und entladen werden kann. Damit die Kraft der Sonne rund um die Uhr zur Verfügung steht, bietet Fronius auch eine Reihe von Softwarelösungen an wie etwa ein Premium-Feature für die Fronius Solar.web App, das kontinuierlich und KI-basiert die voraussichtliche PV-Produktion, den Energieverbrauch und den aktuellen Strompreis analysiert und danach die optimale Speicherstrategie auswählt. Oder eine innovative E-Mobility-Software, die die Elektro-Infrastruktur vor Überlastung schützt und auch die Nutzung der PV-Energie für die gesamte E-Flotte optimiert.
Schneider Electric Österreich

Sitz: Wien
Geschäftsmodell für die Energiezukunft: Technologien, die Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung intelligent miteinander verbinden
Zahlen
Mitarbeiter im Technologie
System Drive in Wien: 250
Energieersparnis durch Einsatz von Schneider-Frequenzumrichtern: 50 %
Die Erfolgsstory
Energie- und Automatisierungssteuerung in Echtzeit bildet den Kern des Geschäfts von Schneider Electric. Das Unternehmen liefert skalierbare Software und digitale Services vom Gebäude über Rechenzentren bis hin zu industriellen Anlagen und Netzen und profitiert dabei ganz massiv vom grünen Umbau. Zu den Projekten, auf die man in diesem Kontext besonders stolz ist, gehört die Zusammenarbeit mit einem international führenden Stahlhersteller, den Schneider bei der Dekarbonisierung mit der Lieferung von Energieinfrastruktur für Elektrolichtbogenöfen unterstützt.

Ein weiteres zentrales Projekt ist die Entwicklung und die Produktion der Technologie System Drives in einem eigenen Werk in Wien. Dort arbeiten rund 250 Menschen an Antriebssystemen, die Leistungsbereiche bis 20 MW abdecken. Mit System Drives von Schneider Electric kann die Effizienz großer Motoren in der Stahlproduktion signifikant verbessert werden. Schon eine Reduktion der Drehzahl um 20 Prozent ermöglicht es dabei, bis zu 50 Prozent einzusparen.
Trench Austria

Sitz: Leonding/Oberösterreich
Geschäftsmodell für die Energiezukunft: Drosselspulen für das Strom-Übertragungsnetz
Zahlen
Investitionen am Standort Leonding: 16 Mio. Euro
Geplante weitere Investitionen: 31 Mio. Euro
Produktionsstätten weltweit: 9
Angestrebte Kapazitätssteigerung in Leonding: über 20 %
Mitarbeitende in Leonding aktuell: 320
Geplant bis 2028: 400
Die Erfolgsstory
Das Produktportfolio von Trench umfasst Luftdrosselspulen und Erdschlusslöschspulen, die für einen sicheren und effizienten Stromtransport sorgen. Die derzeitigen großen Investitionen in das Übertragungsnetz und die Verteilernetze bringen Trench eine sehr hohe Nachfrage. Die aktuelle Herausforderung für das Unternehmen liegt darin, dieser Nachfrage gerecht zu werden und entsprechende Kapazitäten und Ressourcen in kurzer Zeit aufzubauen.

Zu den spektakulärsten Cases von Trench gehört die Lieferung einer der größten und leistungsstärksten 110-kV-Erdschlusslöschspule an ein Umspannwerk im Burgenland mit einem Gewicht von 32,6 Tonnen. Die Spule kompensiert Erdschlüsse bis zu 400 Ampere. Nicht minder stolz ist man auf die Entwicklung und erfolgreiche Installation von aktiven Reststromkompensationssystemen in Australien und in Kalifornien oder auf die Lieferung innovativer Luftdrosselspulen für die Gleichstromverbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Zu den Kunden von Trench zählen Branchengiganten wie Siemens Energy, Hitachi Energy und General Electric.
ELIN Motoren

Sitz: Weiz/Oberösterreich
Geschäftsmodell für die Energiezukunft: Elektromotoren und Generatoren für alle Bereiche der Energieumwandlung
Zahlen
Ältester von ELIN modernisierter Generator: 100 Jahre
Anteil von Motorsystemen am industriellen Stromverbrauch: 65 %
Die Erfolgsstory
ELIN Motoren entwickelt und produziert Elektromotoren und Generatoren, die in allen Bereichen der Energieumwandlung genutzt werden. Das Unternehmen liefert Antriebslösungen für Windkraft, Wasserkraft, Pumpspeicherwerke und industrielle Anwendungen.

Die Transformation des Energiesystems und der wachsende Strombedarf machen effiziente Motoren wichtiger denn je und das treibt das Geschäft von ELIN Motoren derzeit ziemlich an. In Österreich entfallen rund 65 Prozent des industriellen Stromverbrauchs auf Motorsysteme wie Pumpen, Lüfter oder Kompressoren. Auch das verdeutlicht, wie groß aktuell das Potenzial für das Unternehmen ist. Ein immer größerer Teil des Geschäfts von ELIN Motoren entfällt auf Modernisierungen bestehender Anlagen, um deren Wirkungsgrad zu verbessern. Ein gutes Beispiel dafür ist die kürzlich erfolgte Modernisierung eines ELIN-Generators in einem Wasserkraftwerk in der Steiermark, der bereits seit fast 100 Jahren im Einsatz war.
OMICRON Gruppe

Sitz: Klaus/Vorarlberg
Geschäftsmodell für die Energiezukunft: Produktion innovativer Prüfgeräte und Lösungen für die elektrische Energietechnik
Zahlen
Umsatz: 265 Mio. Euro
Umsatzsteigerung in den letzten 5 Jahren: 70 %
Eigenkapitalquote: 62,6 %
Mitarbeitende: 1.300 weltweit, der Großteil in Klaus, Vorarlberg
Exportquote: 99 %
Belieferter Markt: 170 Länder
Die Erfolgsstory
Die Produkte der OMICRON Gruppe werden weltweit in Umspannwerken, Kraftwerken und bei Energieversorgern zur Prüfung, Messung und Sicherstellung der Netzstabilität und Cybersicherheit eingesetzt. Das Unternehmen profitiert von der Transformation des Energiesystems und dem Elektrifizierungsschub auf mehreren Ebenen. Dazu zählen globale Investitionen in die Modernisierung und Instandhaltung von Energienetzen, der wachsende Bedarf an Lösungen für Cybersicherheit, Smart Grids und Netzstabilität und die steigende Nachfrage nach innovativen Prüf- und Messtechnologien.

Die OMICRON Gruppe befindet sich aktuell in einer Wachstumsphase, Standortinvestitionen bilden daher einen zentralen Bestandteil der Zukunftsplanung. In Rankweil entsteht derzeit ein neuer Firmensitz für b2 electronics, ein Unternehmen der OMICRON Gruppe mit modernster Infrastruktur und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit. Auch an weiteren Standorten erfolgen laufend Erweiterungen und Modernisierungen der Infrastruktur.
BAUR

Sitz: Sulz/Vorarlberg
Geschäftsmodell für die Energiezukunft: Ensuring the flow - den Stromfluss sichern
Zahlen
Mitarbeitende in Sulz: Wachstum von 153 Personen im Jahr 2020 auf 183
Umsatzwachstum: von 25 Mio. im Jahr 2020 auf rund 40 Mio. Euro
Neues Sales Office in Sulz: 35 Mitarbeitende
Internationale Gesellschaften: 37
Die Erfolgsstory
Das Kerngeschäft von BAUR besteht in der Entwicklung, Produktion und dem weltweiten Vertrieb von Messtechnik für Energiekabel. Seine Mission sieht das Unternehmen darin, die Stromversorgung zu sichern, weshalb man sich auch für das Motto „Ensuring the flow - den Stromfluss sichern“ entschieden hat. BAUR profitiert gegenwärtig von der Transformation des Energiesystems und dem Elektrifizierungsschub, weil die Digitalisierung, der Netzausbau und die Integration Erneuerbarer Energien in das Stromsystem die Nachfrage nach Kabeldiagnose und Fehlerortung erhöhen. Auch die Alterung vieler erdverlegter Kabel eröffnet BAUR ein immer wichtigeres Geschäftsfeld, BAUR unterstützt hier Netzbetreiber mit Monitoring- und Diagnoselösungen.

Als eine Besonderheit ist auch zu erwähnen, dass BAUR trotz der schwierigen globalen wirtschaftspolitischen Lage und trotz der amerikanischen Zollpolitik Anfang 2025 eine Niederlassung in Florida gegründet hat, um den Anforderungen des nordamerikanischen Marktes noch besser gerecht zu werden.

Weitere spannende Berichte zum Thema Energie finden Sie in der „StromLinie“. Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins finden Sie hier.
Kostenloses Abo – jetzt bestellen!
Wenn sie die „StromLinie“ künftig per Post erhalten möchten, können Sie unser Magazin auch kostenlos abonnieren.


