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Energiezukunft: Wer soll das bezahlen?

Auf mindestens 60 Milliarden Euro wird der Investitionsbedarf der österreichischen E-Wirtschaft allein im Stromsystem geschätzt, sollen die Klimaziele von 2030 erreicht werden. Europaweit müssen bis 2030 jedes Jahr zusätzliche Aufwendungen von 390 Milliarden Euro bewältigt werden. Derart hohe Investitionen zu finanzieren, ist nicht trivial. Und wirft viele Fragen auf.

Inspektionsingenieure seilen sich am Rotorblatt einer Windkraftanlage ab
© AdobeStock/Tarnero

Wie sehr die Klima- und Energiewende heute das Verhalten von Anlegern beherrscht, mag eine Anekdote zeigen, die ein österreichischer Banker mit guten Verbindungen nach Skandinavien gern erzählt. Dort, sagt er, würden Meetings mit Investoren inzwischen oftmals damit beginnen, dass zuerst die Nachhaltigkeitskennzahlen präsentiert würden und dann erst die Bilanz- und Erfolgsrechnung besprochen werde. In anderen Ländern Europas, meint er, gehe die Entwicklung in eine ähnliche Richtung. Der entsprechende Kulturwandel sei nicht aufzuhalten: „Nachhaltigkeit und Gewinnstreben gelten heute nicht mehr als Widerspruch“, findet er.

Alles bestens also? Der Weg in eine dekarbonisierte Zukunft gebahnt und nur noch eine Frage der Zeit? Man könnte das vielleicht so formulieren, wäre da nicht das gigantische Investitionsvolumen, das die Energiebranche bewältigen muss, um eine Dekarbonisierung der Wirtschaft tatsächlich zu ermöglichen.

Stromübertragungstürme mit orange leuchtenden Drähten am sternenklaren Nachthimmel.
© AdobeStock

Was kostet eine dekarbonisierte Welt?

Wie unterschiedliche Akteure die Kosten der Energiewende berechnen.

Um mit österreichischen Zahlen zu beginnen: Auf mindestens 60 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 wird der Investitionsbedarf der heimischen E-Wirtschaft geschätzt.

Weitet man den Blickwinkel auf andere Branchen aus, wie Bau oder Verkehr, so sind laut einer Berechnung der Banken und Versicherungssparte der Wirtschaftskammer gar Ausgaben von 145 Milliarden Euro zu stemmen.

Die Europäische Union wiederum beziffert die für das Gelingen der Klimawende europaweit notwendigen zusätzlichen Aufwendungen auf rund 390 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr bis 2030, ein Drittel davon im Bereich Verkehr. Das entspricht, grob gerechnet, einer Verdopplung der aktuellen Beträge.

Auf Österreich kämen nach dieser Rechnung rund zehn bis elf Milliarden Euro Zusatzausgaben gesamt in den Bereichen Industrie, Gebäude, Transport und Energie jährlich zu, sagt Karl Steininger, Klimaökonom an der Universität Graz und Mitautor einer vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel veröffentlichten Studie aus dem Jahr 2021 über die Kosten zur Erreichung der EU-Klimaziele 2030.

Karl Steininger, Klimaökonom, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Universität Graz
„Der reale Zinssatz ist ja nach wie vor niedrig. Im Moment davon zu sprechen, dass das hohe Zinsniveau die Energiewende gefährden würde, halte ich für übertrieben.“ Karl Steininger Klimaökonom, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Universität Graz

Zugleich hätten sich auch die Schwerpunkte der notwendigen Investitionen massiv verschoben, wie Steininger betont:  „Das Neue und für Energieunternehmen Herausfordernde an der aktuellen Situation ist, dass, wenn wir heute von Investitionen in das Energiesystem sprechen, damit de facto Investitionen im Bereich Strom gemeint sind.“

Was das global betrachtet bedeutet, erklärt Bahram Sadighian, Head of iShares and Wealth for Austria and Central Eastern Europe beim weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock, folgendermaßen: „Wir schätzen, dass die jährlichen Investitionen in die Energieversorgung von derzeit durchschnittlich rund 2,2 Billionen US-Dollar bis 2050 auf 4 Billionen steigen werden.“ Woher Summen dieser Dimension kommen sollen, ist alles andere als trivial.

Ein Arbeiter installiert PV-Panele auf dem Dach.
© AdobeStock/dusanpetkovic1

Abschöpfen oder investieren?

Energieunternehmen als Gegenstand eines Zielkonflikts

Österreich ist dabei in einer noch vergleichsweise günstigen Situation. Das Land verfügt über einen Energiesektor, der kapitalstark und auch traditionell investitionsfreudig ist. „Die Branche investiert jedes Jahr Milliarden in die Energiewende.

2021 beliefen sich die Investitionen der österreichischen Energieversorger auf 2,4 Milliarden Euro“, erklärt der Energieexperte und Geschäftsführer des unter anderem auf Transformationsfragen spezialisierten Berliner Beratungsunternehmens e.venture consulting, Florian Haslauer.

Das sei unter anderem deshalb möglich, weil die Eigenkapitalquote in der heimischen E-Wirtschaft deutlich höher sei als im gesamtösterreichischen Durchschnitt. So liege der Durchschnitt bei 36 Prozent, die Energieversorger würden hingegen 47 Prozent erreichen.

Die Auseinandersetzung darüber, wie stark die aktuellen Gewinne der Energieunternehmen abgeschöpft werden sollen, könnte diese gute Basis in Zukunft allerdings gefährden. „In Österreich gehören Energieunternehmen zu einem weit überwiegenden Teil dem Bund oder den Ländern. Die Eigentümer haben also ohnehin die Möglichkeit, über Sonderdividenden Gewinne abzuschöpfen. Es braucht damit keinen komplizierten Abschöpfungsmechanismus oder eine Diskussion, die den Wirtschaftsstandort Österreich schwächt“, sagt Haslauer.

Michael Böheim, Wettbewerbsökonom
„Ein Problem liegt meines Erachtens darin, dass die Politik einerseits billigen Strom verspricht, andererseits aber von den Energieversorgern eine maximale Rendite einfordert.“ Michael Böheim Wettbewerbsökonom

Die Gewinne in den Unternehmen zu belassen und ihnen so den nötigen Investitionsspielraum zu geben, um die Energiewende voranzutreiben, das sehen viele Fachleute als den richtigen Weg an. Manche von ihnen, wie etwa der am WIFO tätige Wettbewerbsökonom Michael Böheim, merken allerdings kritisch an, dass der Ruf nach Abschöpfungen, Übergewinnsteuern und ähnlichen Maßnahmen auch dadurch befeuert werde, dass es den Energieunternehmen nicht immer gelinge zu vermitteln, wie dringend sie ihr Kapital für Investitionen in die Energiewende brauchen würden.

Das noch größere Hindernis bei der Finanzierung der Energiewende sieht Böheim aber in politischen Begehrlichkeiten. „Das eigentliche Problem liegt meines Erachtens darin, dass die Politik einerseits den Wählern gegenüber billigen Strom verspricht, andererseits aber von den Energieversorgern, an denen die öffentliche Hand ja maßgeblich beteiligt ist, eine maximale Rendite einfordert. Dieser Zielkonflikt schwebt bis dato unaufgelöst im Raum. Und dann sollen sich Investitionen in die ökologische Transformation des Energiesystems auch noch ausgehen. Das ist unmöglich.“

Ist Geld wirklich die einzige Herausforderung?

Wie volatile Rahmenbedingungen die Energiewende behindern

Auch nach der Einschätzung von Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Wasserkraft und Spartensprecher Erzeugung bei Oesterreichs Energie, seien die Forderungen der Eigentümer nach hohen Dividenden und die Diskussion um Übergewinnsteuern für die Energiewende nicht förderlich. Er weist aber noch auf einen weiteren zentralen Punkt hin: „Für das Gelingen der Energiewende sind vor allem stabile Rahmenbedingungen nötig. Hier liegt meiner Ansicht nach die Hauptaufgabe des Staates. Er sollte mit entsprechenden Regelungen dafür sorgen, dass wir den Ausbau der Erneuerbaren und der Netze in dem für das Gelingen der Energiewende nötigen Tempo vorantreiben können. Und er sollte auch eine wirtschaftliche Rückendeckung durch ein technologiespezifisches Förderregime sicherstellen.“ 

 

Klaus Weyerstrass, Sprecher  für Klima- und Umweltpolitik am IHS
„Ich denke nicht, dass das Erreichen der Ziele für 2030 und auch der anderen Klimaziele in erster Linie eine Frage der Finanzierung ist. In erster Linie ist es eine Frage der Standorte und der Genehmigungen.“ Klaus Weyerstrass Sprecher für Klima- und Umweltpolitik am IHS

Dass für das Erreichen der Klimaziele die Finanzierung das kleinere, die langen Verfahrensdauern aber das viel größere Hindernis darstellen würden, bestätigt der Ökonom Klaus Weyerstrass, Sprecher für Klima- und Umweltpolitik am IHS. „Ich denke nicht, dass das Erreichen der Ziele für 2030 und auch der anderen Klimaziele in erster Linie eine Frage der Finanzierung ist. In erster Linie ist es eine Frage der Standorte und der Genehmigungen. Nötig wäre zum Beispiel eine klare und verbindliche Festlegung, welche Standorte für Windkraft und andere Formen erneuerbarer Energie gut geeignet sind und daher bevorzugt ausgebaut werden sollten und welche nicht. Das ist der wichtigste Beitrag, den der Staat zur Energiewende leisten kann.“

Der Klimaökonom Karl Steininger ist ebenfalls davon überzeugt, dass die Frage, wie der Staat die Energiewende vorantreiben soll, nicht auf den rein monetären Aspekt beschränkt werden dürfe. Denn die Energiewende werde zwar auch öffentliche Finanzierungen brauchen, sagt er, noch wichtiger sei es aber, dass die Politik ein Umfeld schaffe, das allen Akteuren Vorhersehbarkeit und Stabilität biete.

Am schlechtesten für Investitionen seien nämlich sich ständig ändernde Rahmenbedingungen: „Ein eindrucksvolles Negativbeispiel ist die Förderung der Windkraft in Deutschland. Eine Zeit lang gab es da einen großen Absatzmarkt, weil stark gefördert wurde, dann wurden die Förderungen sprunghaft reduziert und der Absatzmarkt brach völlig weg. Die großen Anbieter konnten das zwar aushalten, aber für viele kleine Zulieferer war das wirtschaftlich nicht zu überstehen. Diese sprunghafte Ho-Ruck-Politik hat der Klimawende sicher nicht genützt.“

Wie teuer darf grüner Strom sein?

Ohne konstante Erlöse wird die Klimawende nicht funktionieren

Für die E-Wirtschaft ist auch die Planbarkeit der Erlöse ein wichtiges Puzzlestück in dem Riesenvorhaben, die Energiewende zu finanzieren. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sei zwar für die nächsten Jahre eine gewisse Garantie gegeben, dass die Erlöse aus den erneuerbaren Energien gesichert bleiben, doch die dafür festgelegten Werte seien zu niedrig angesetzt, kritisiert die Branche. „Diese Werte basieren auf Grundlagen, die lange vor den immer noch herrschenden Lieferengpässen und Marktverwerfungen durch die Ukraine-Krise erhoben wurden und bilden die aktuelle Situation nur unzureichend ab“, urteilt Karl Heinz Gruber und macht auch auf die äußerst volatilen Strompreise in den vergangenen zehn Jahren aufmerksam, die sich zwischen 20 Euro pro MWh am untersten Ende und zeitweise 1.000 Euro pro MWh nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine bewegt haben.

Karl Heinz Gruber, Vorstand VERBUND Hydropower, Spartensprecher Erzeugung bei Oesterreichs Energie
„Für das Gelingen der Energiewende sind vor allem stabile Rahmenbedingungen nötig. Hier liegt meiner Ansicht nach die Haupt­aufgabe des Staates.“ Karl Heinz Gruber Vorstand VERBUND Hydropower, Spartensprecher Erzeugung bei Oesterreichs Energie

Auch Florian Haslauer von e.venture kennt diese Werte. Er geht davon aus, dass sich die Energiepreise in Zukunft in einem Bereich bewegen werden, der es den Energieunternehmen erlaubt, ihre Investitionskosten zu decken: „Die erneuerbaren Energien müssen sich aus dem Markt finanzieren. Das wird unseren Berechnungen zufolge auch möglich sein. Vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs lag der Großhandelspreis bei 40 bis 50 Euro pro MWh. Wir rechnen, dass er sich längerfristig bei 120 bis 130 Euro einpendeln wird. Das ist genug, um den Ausbau der Erneuerbaren zu finanzieren.“

Die Befürchtung, mit dem zunehmenden Ausbau der Erneuerbaren könnten die Preise so weit sinken, dass weitere Investitionen in die Energiewende nicht mehr finanzierbar wären, sieht Haslauer bei der Beibehaltung des Merit-Order-Prinzips nicht. Denn auch wenn hundert Prozent des Jahresbedarfes an Strom durch Erneuerbare gedeckt werden, werden dennoch immer noch an rund 1.400 Stunden des Jahres andere Stromquellen erforderlich sein, um das Netz stabil zu halten. „Bei der Preisbildung nach dem Merit-Order-System, das man auf jeden Fall beibehalten sollte, wird grüner Wasserstoff daher langfristig genau die Rolle spielen, die heute Gas spielt: Wasserstoff wird in vielen Stunden des Jahres preissetzend sein“, so Haslauer.

Grüne Energie in voller Entwicklung. Steigende Strompreise auf dem Weltmarkt.
© AdobeStock/Miha Creative

Wie kreditwürdig ist die E-Wirtschaft?

So sehen Banker die Branchenzukunft

Wie auch immer sich die Strompreise und Erlöse entwickeln werden, eines ist allerdings klar: Allein aus Rücklagen und dem Cashflow wird die E-Wirtschaft die nötigen Investitionen in die Energiezukunft nicht bewerkstelligen können und daher, wie bisher schon, auf Finanzierungen angewiesen sein.

Manche Branchenvertreter befürchten, dass das diesbezügliche Umfeld nicht zuletzt angesichts der steigenden Zinsen in Zukunft schwieriger werden könnte. Ökonomen und Banker teilen diese Meinung nicht unbedingt.

Auf die hohen Zinsen angesprochen, urteilt etwa Karl Steininger: „Der reale Zinssatz ist ja nach wie vor niedrig. Im Moment davon zu sprechen, dass das hohe Zinsniveau die Energiewende gefährden würde, halte ich für übertrieben.“

Ähnlich sieht es Herbert Tempsch, Senior ESG Advisor der UniCredit Bank Austria: „Gemeinsam mit niedrigen Zinsen haben Förderungen bis jetzt häufig dafür gesorgt, dass bestimmte Energiewende-Projekte unterm Strich für die Projektbetreiber sehr attraktive Finanzierungskosten mit sich brachten.“ Nun erlebe man eine Rückkehr zu jener Normalität, die es vor den Jahren der Nullzins-Phase gegeben habe und die inzwischen ein wenig in Vergessenheit geraten sei.

Herbert Tempsch, Senior ESG Advisor der UniCredit Bank Austria
„Ich wage schon die Behauptung, dass Unternehmen, die in die Energiewende investieren, bei Banken grundsätzlich sehr gern gesehen sind.“ Herbert Tempsch Senior ESG Advisor der UniCredit Bank Austria

Daran, dass Investitionen in die Energiewende attraktiv bleiben, werde sich aber wenig ändern. Nicht zuletzt, weil die mit dem European Green Deal verbundenen Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung solche Investitionen begünstigen. „Insofern wage ich schon die Behauptung, dass Unternehmen, die in die Energiewende investieren, bei Banken grundsätzlich sehr gern gesehen sind. Auch wenn klarerweise weiterhin jede Investition mit einer Investitionsrechnung zu versehen und auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen ist“, sagt Tempsch.

Was der Energiewirtschaft bei der Finanzierung ebenfalls zugutekommt: Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist ein Bereich, in dem Unternehmen, die verpflichtet sind, ihre Nachhaltigkeit zu dokumentieren, das leicht und eindeutig tun können. Denn anders als bei vielen anderen Maßnahmen gibt es beim Umstieg auf grüne Energie keine Diskussionen darüber, ob eine solche Investition als nachhaltig zu werten ist oder nicht.

Und schließlich, führt Tempsch aus, seien Energieunternehmen auch aufgrund ihrer Bonität in der Lage, Projekte zu guten Konditionen zu finanzieren: „Zudem handelt es sich dabei oftmals um Beteiligungen der öffentlichen Hand. Und es sind langfristige Investments, die für institutionelle Anleger interessant sind.“

Werden Privatanleger der Energiewende treu bleiben?

Das Interesse großer Investmenthäuser

Bei kleineren Projekten wiederum, die keine derart starken Eigentümer im Hintergrund haben, sorgt eine starke Nachfrage von Privaten für Kapitalzufluss. Das kann auch Bahram Sadighian von BlackRock bestätigen. „Wir erleben derzeit ein sehr starkes Interesse der Kunden an Themen, die die Transformationsfinanzierung betreffen“, sagt er.

Wie groß es ist, zeigen auch Zahlen. Die Transition-Investing-Plattform von BlackRock hat ein Volumen von 100 Milliarden Dollar, weltweit arbeiten bei BlackRock 420 Expertinnen und Experten für Nachhaltigkeit und Transformation. Auch große, langfristige Projekte wie etwa der Netzausbau würden nach Ansicht von Bahram Sadighian nicht an der Deckung des dafür nötigen Kapitalbedarfs scheitern.

Bahram Sadighian, Head of iShares and Wealth for Austria and Central Eastern Europe, BlackRock
„Wir erleben derzeit ein sehr starkes Interesse an Themen, die die Transformations­finanzierung betreffen.“ Bahram Sadighian Head of iShares and Wealth for Austria and Central Eastern Europe, BlackRock

Werden sie unter Beteiligung der öffentlichen Hand errichtet, müsste dabei allerding dennoch gewährleistet werden, dass nicht zu teuer gebaut werde, wirft der Klimaökonom Karl Steininger in die Diskussion ein. In Dänemark, berichtet er, gehe man daher den Weg von Ausschreibungen, bei denen Unternehmen ihre Projekte einreichen können. Finanziert werden dann die effektivsten Vorschläge, was naturgemäß kostendämpfend wirkt.

Die Kosten der Energiewende ließen sich aber auch senken, wenn man die Wende noch globaler denke als bisher, findet Steininger. So gibt es zum Beispiel Schätzungen, die davon ausgehen, dass mit einem großflächigen Ausbau der transkontinentalen Gleichstrom-Übertragungsnetze die Hälfte der Energieerzeugungsanlagen eingespart werden könnten: „Man würde auch nur ein Fünftel der Speicherkapazitäten brauchen, weil sich der weltweit vorhandene Strom dann effizienter verteilen ließe.“

Dass eine solche Lösung nicht gerade einfach zu implementieren ist, dessen ist sich Steininger freilich auch bewusst: „Ein solches Projekt politisch durchzusetzen, ist bei den unterschiedlichsten geopolitischen Interessen, die da ins Spiel kommen, natürlich noch einmal eine Herausforderung.“

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