Studie: Aspekte der Versorgungssicherheit
Wie kann die Versorgungssicherheit im Elektrizitätssektor auch zukünftig gewährleistet werden? Diese Frage bildet ein wesentliches Element der öffentlichen Debatte um die Transformation des Energieversorgungssystems hin zu einer CO2-freien, überwiegend auf erneuerbaren Quellen beruhenden Stromproduktion.
Seit der Großstörung im kontinentaleuropäischen Stromverbundnetz vom 8. Januar 2021, die zu einer Auftrennung des Übertragungsnetzes in zwei Teilnetze führte, intensivieren sich die entsprechenden Diskussionen. Um Klarheit in die Diskussion zu bringen, beauftragten wir eine Studie bei Consentec. Darin werden die unter dem Begriff der Versorgungssicherheit zusammengefassten technisch-wirtschaftlichen Phänomene systematisiert und kurz- und mittelfristige Herausforderungen aufgezeigt. Christoph Maurer, Geschäftsführer Consentec, stellte die Studie im Zuge des Oesterreichs Energie Trendforums vor:
Fünf Grundsätze zur Wahrung der Versorgungssicherheit
Um unser Stromsystem in Zukunft nicht nur sauber und leistbar, sondern auch weiterhin sicher betreiben zu können, müssen die Weichen jetzt richtiggestellt werden. Unsere Sicherheit hat nicht nur ihren Wert – sie hat auch einen Preis und will langfristig geplant werden. Oesterreichs Energie hat eine Reihe von Grundsätzen formuliert, die aus Sicht der E-Wirtschaft die grundlegenden Rahmenbedingungen zur Wahrung der Versorgungssicherheit bilden.
1. Bewusstsein schärfen
Versorgungssicherheit ist wirtschaftlich und gesellschaftlich ein kostbares Gut. Aus diesem Grund plädieren wir dafür, Versorgungssicherheit als einen wesentlichen Eckpfeiler des energiepolitischen Handelns zu etablieren. Dafür sollten folgende Prozesse und Mechanismen eingerichtet werden, die eine konsequente Abschätzung der Auswirkungen von energiepolitischen Entscheidungen auf die Versorgungssicherheit ermöglichen.
2. Infrastrukturausbau beschleunigenUnser Energiesystem steht vor einer grundlegenden Transformation. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird die Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen massiv zunehmen, gleichzeitig werden gesicherte Kapazitäten in großem Umfang vom Netz gehen. Um unser Stromsystem sicher und stabil durch diesen Umbau zu bringen, müssen wir jetzt mit der Errichtung der notwendigen Infrastruktur beginnen.
3. Versorgungssicherheit durch grüne Gase vorantreibenThermische Kraftwerke werden auch 2030 eine wichtige Rolle bei der Wahrung der Versorgungssicherheit spielen. Damit diese Erzeugungseinheiten ihre wichtige Rolle auch im Rahmen der Dekarbonisierung des Energiesystems wahrnehmen können, muss jetzt mit der Entwicklung realistischer Szenarien für den Einsatz und die Verfügbarkeit grüner Gase, etwa auf Basis von Wasserstoff begonnen werden.
4. Forschung & Innovation unterstützen
5. Cybersecurity weiter stärken
Downloads & Links
Fünf Grundsätze zur Wahrung der Versorgungssicherheit | 105 KB | ||
Studie Aspekte der Versorgungssicherheit | 1 MB | ||
Zur Ausfalls- und Störstatistik der E-Control Austria |